Kanton Bern: Mehr Gewaltstraftaten – weniger Diebstähle

Kantonspolizei Bern
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Im Jahr 2020 weist die polizeiliche Kriminalstatistik etwas mehr Straftaten aus als im Vorjahr.

Kantonspolizei Bern. - Kantonspolizei Bern

Zugenommen haben vor allem die Gewaltdelikte und die rapportierten Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt. Hingegen wurde im Bereich der Delikte gegen das Vermögen insbesondere bei den Diebstählen eine Abnahme registriert.

Der seit einigen Jahren festzustellende steigende Trend bei der Cyberkriminalität setzt sich weiter fort.

Mehr beschuldigte Minderjährige und junge Erwachsene

Insgesamt wurden 16’253 Personen angezeigt, was im Vergleich zum Vorjahr (15’860 Personen) erneut einen leichten Anstieg darstellt. Die Zahl der Minderjährigen, die gegen das Strafgesetzbuch verstossen haben, hat wiederum zugenommen (+22,3%, total 1’401 Beschuldigte).

Darunter waren 1’059 (+20%) männliche und 342 (+29%) weibliche Beschuldigte. Eine Zunahme ist auch bei den wegen StGB-Widerhandlungen Beschuldigten zwischen 18 und 24 Jahren zu verzeichnen (+11,2%, total 2’000 Beschuldigte).

Weniger Diebstähle, mehr Vandalismus verzeichnet

Mit 69,5% machen die Vermögensdelikte (38’116 Straftaten, -2%) nach wie vor den weitaus grössten Teil aller Straftaten gemäss Strafgesetzbuch aus. Die Zahl der Diebstähle (15’139 Straftaten, -6%) ist gesunken. Insbesondere bei den unspezifizierten Diebstählen (4’798 Straftaten, -12%), den Taschendiebstählen (933 Straftaten, -33%) und den separat ausgewiesenen Fahrzeugdiebstählen (6’252 Straftaten, -8%) wurde jeweils ein Rückgang registriert.

Weiter ist auch die Zahl der Einbruchdiebstähle (2’815 Straftaten, -6%) zurückgegangen, wobei vor allem weniger Einbruchdiebstähle in private Räumlichkeiten, namentlich in Mehrfamilienhäuser, verzeichnet wurden. Dies dürfte unter anderem damit zu erklären sein, dass sich im letzten Jahr aufgrund der verordneten Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus viele Bernerinnen und Berner vermehrt zu Hause aufhielten.

Zudem ist auch davon auszugehen, dass der Kriminaltourismus wegen der zeitweise geltenden Einreisebeschränkungen in vermindertem Ausmass stattfand. Hingegen sind die Einschleichdiebstähle (1’243 Straftaten, +15%) und die Diebstähle ab/aus Fahrzeugen (1’009 Straftaten, +24%) gestiegen.

Ein Anstieg der Straftaten musste auch beim Vandalismus (8’395 Straftaten, +9%) verzeichnet werden, wobei deutlich mehr Anzeigen wegen Sprayereien/Graffitis (5’201 Straftaten) erfasst wurden.

Neuerlicher Anstieg bei Gewaltstraftaten

Nach 2019 musste auch im 2020 wieder ein Anstieg bei den Gewaltdelikten (4’813 Straftaten, +6%) registriert werden, wobei gegen zwei Drittel der Straftaten (2’912) im öffentlichen Raum verübt wurden. Die Gewalt im öffentlichen Raum bleibt folglich auch im kommenden Jahr ein Schwerpunkt in der Polizeiarbeit.

Das Sicherheitsempfinden im öffentlichen Raum bildet ausserdem auch Gegenstand der Bevölkerungsbefragung, welche die Kantonspolizei Bern in den kommenden Sommermonaten durchführt. Im Bereich der schweren Gewalt – sie macht 3,9% aller Gewaltdelikte aus – musste eine Zunahme der Straftaten von 149 auf 187 (+26%) festgestellt werden.

Darunter fallen neben den Tötungsdelikten (6 vollendet, Aufklärungsquote 100% / 7 versucht, Aufklärungsquote 71,4%) beispielsweise auch die schweren Körperverletzungen, die um 26% (+17, total 82 Straftaten) zugenommen haben. Die minderschweren Gewaltdelikte sind insgesamt auf 4’626 (+251 Straftaten) gestiegen, wobei insbesondere mehr Raubdelikte (275 Straftaten, +16%) und Drohungen (1’186 Straftaten, +15%) registriert wurden.

Steigende Cyberkriminalität: Betrugsdelikte fast immer online verübt

Wie bereits in den letzten Jahren haben die Betrugsdelikte zugenommen (+10%). Anhand getätigter Auswertungen zeigt sich, dass rund 75% davon im Internet oder mithilfe digitaler Instrumente verübt wurden. Ohnehin ist die Cyberkriminalität weiter steigend.

So wurden beispielsweise auch in den Deliktskategorien Missbrauch einer EDV-Anlage (962 Straftaten, +11%) und Geldwäscherei (534 Straftaten, +37%) neuerlich Anstiege verzeichnet. Auch der Grossteil der registrierten Fälle verbotener Pornografie (337 Straftaten, +12%) ist im Cyber-Bereich zu verorten.

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