BBC

BBC-Chef Tim Davie tritt nach Kritik an Trump-Sendung zurück

Eine bearbeitete Trump-Rede bringt die BBC in Bedrängnis. Nun räumen der Generaldirektor und die News-Chefin ihre Posten.

BBC Tim Davie
Tim Davie ist neuer Generaldirektor der BBC. - sda - Keystone/PA Wire/Andrew Milligan

Das Wichtigste in Kürze

  • BBC-Chef Tim Davie und News-Chefin Deborah Turness sind zurückgetreten.
  • Auslöser war Kritik an einer bearbeiteten Trump-Rede in einer Doku.
  • Davie betont, der Rücktritt sei seine eigene Entscheidung.

Die BBC, die weltberühmte öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Grossbritanniens, steckt in einer tiefen Führungskrise. Senderchef Tim Davie trat am Abend ebenso zurück wie Deborah Turness, die für die BBC-Nachrichten verantwortlich ist.

Hintergrund ist unter anderem die Bearbeitung einer Rede von US-Präsident Donald Trump für die Sendung «Panorama».

«Es wurden einige Fehler gemacht»

Er habe entschieden, die BBC nach 20 Jahren zu verlassen, sagte Davie. Diese Entscheidung habe er allein getroffen, er sei dankbar für die Unterstützung, auch in den vergangenen Tagen.

Die aktuelle Debatte sei zwar nicht der einzige Grund, habe aber zu seiner Entscheidung beigetragen. «Es wurden einige Fehler gemacht», und als Generaldirektor müsse er letztendlich die Verantwortung dafür übernehmen, sagte Davie.

Die Zeitung «The Telegraph» hatte zuletzt über ein internes Memo berichtet, in dem Bedenken hinsichtlich der Unparteilichkeit bei der Berichterstattung der BBC geäussert wurden.

Konkret geht es bei der Trump-Rede vom 6. Januar 2021 darum, dass es durch den Zusammenschnitt so wirkt, als hätte der US-Präsident gesagt, er werde gemeinsam mit seinen Anhängern zum Kapitol gehen und bis zum Äussersten kämpfen.

BBC-Doku kurz vor Trumps Wahlsieg ausgestrahlt

Am Tag dieser Rede hatten Anhänger von Trump den Parlamentssitz in Washington gewaltsam gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl 2020 gegen Trump formal zu bestätigen.

Trump bemüht sich seit Jahren, den 6. Januar 2021 umzudeuten. Es sei kein Sturm gewesen, sondern ein «Tag der Liebe», behauptete er während seines Wahlkampfs wiederholt.

Befürwortest du die Politik von US-Präsident Donald Trump?

Der Nachrichtenagentur PA zufolge war die BBC-Dokumentation («Trump: A Second Chance?») Wochen vor der US-Wahl im vergangenen Jahr ausgestrahlt worden, die Trump gewann. Erwartet worden war zuletzt eine Entschuldigung und Aufklärung des Senders.

Die BBC war vor 103 Jahren gegründet worden und hat – auch wegen der journalistischen Qualität – weltweiten Ruhm erlangt. Wie die Rundfunkanstalt auf die Rücktritte reagiert, blieb zunächst offen.

Kommentare

User #3127 (nicht angemeldet)

Also hat BBC immer schon gelogen?

User #4444 (nicht angemeldet)

Kulturministerin Nandy bezeichnete die Vorwürfe als «äusserst schwerwiegend».

Weiterlesen

BBC
Untersuchung
Glastonbury
3 Interaktionen
Glastonbury-Festival
kapitolsturn
2 Interaktionen
Medien berichten

MEHR IN NEWS

put
20 Interaktionen
«Onkel an der Front»
Herz-Kreislauf
4 Interaktionen
Durchbruch
USA Food Bank
2 Interaktionen
Washington

MEHR BBC

BBC
4 Interaktionen
London
Bob Vylan
3 Interaktionen
Nach Kritik
Glastonbury
5 Interaktionen
Glastonbury
BBC Deborah James
An Schweizerin

MEHR AUS GROSSBRITANNIEN

Manchester City
Verfolgerduell
König Charles III.
Remembrance Sunday
King Charles William
69 Interaktionen
William hat Macht
granit xhaka arsenal sunderland
15 Interaktionen
Arteta adelt Xhaka