Im nationalen Steuervergleich ist der Kanton Bern bezüglich Besteuerung von Unternehmen im Jahr 2023 unattraktiver geworden.
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Steuern sind ein wichtiger Standortfaktor für Unternehmen. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Was die Unternehmensbesteuerung angeht, ist der Kanton Bern 2023 unattraktiver geworden.
  • Bei Privatpersonen bleibt der Einkommenssteuersatz einer der höchsten der Schweiz.
  • Die Einführung der OECD-Mindeststeuer soll in Zukunft zu mehr Steuereinnahmen führen.

Bei der Unternehmensbesteuerung wird der Kanton Bern 2023 im nationalen Steuervergleich unattraktiver. Insbesondere weil einige Kantone ihre Sätze reduzierten. Beim Einkommenssteuersatz für private Personen gehört der Kanton Bern weiterhin zu den höchsten der Schweiz.

Dies zeigt der Berner Steuermonitor 2023, der am Donnerstag vom Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG und dem Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV) publiziert wurde.

Im Kanton Bern betrage der maximale effektive Gewinnsteuersatz für Unternehmen 21,04 Prozent. Der Unterschied zu den anderen Kantonen sei gewachsen, weil Kantone wie Basel-Landschaft und Aargau ihre Sätze reduziert hätten.

Aus Berner Sicht ist insbesondere massgeblich, dass nicht nur die Kantone der Zentralschweiz weit tiefere Gewinnsteuersätze von rund zwölf Prozent haben, sondern auch direkte Nachbarn wie Freiburg und Solothurn deutlich tiefere Gewinnsteuern kennen, wie sich Frank Roth, Leiter der Steuerabteilung von KPMG Bern zitieren liess.

Wegzugsbewegungen von Firmen seien bereits sichtbar

Die geplante Einführung einer Mindeststeuer von 15 Prozent in den OECD-Ländern würde dem Kanton Bern voraussichtlich zu leicht höheren Steuereinnahmen und mehr Geldern aus dem Nationalen Finanzausgleich verhelfen.

Andere Kantone würden jedoch deutlich höhere Mehreinnahmen generieren und könnten sich dadurch mit den zusätzlichen Mitteln im Standortwettbewerb besser positionieren.

Der HIV bleibe trotz der «pessimistischen» Vorzeichen zuversichtlich, dass sich der Kanton Bern attraktiv positionieren könne.

Der Regierungsrat sei derzeit daran, sowohl die Steuer- als auch die Wirtschaftsstrategie zu überarbeiten, sagte HIV-Präsident Daniel Arn.

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