Die Patienten der Heroinabgabe in Bern werden immer älter - und sie sind zusehends pflegebedürftig. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den die Heroingestützte Behandlung KODA publiziert hat.
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Eine Co-Infektion mit Grippe und Corona birgt ein viel höheres Risiko. - Shutterstock

Seit 1994 gibt sie Heroin, Methadon und andere Opioide an schwerstabhängige Drogensüchtige ab. Um die 200 Personen werden zurzeit in Bern behandelt.

Viele von ihnen befinden sich im gesetzten Alter, wie der Jahresbericht zeigt. 1998 waren bloss 20 Prozent der KODA-Patienten älter als 45 Jahre. Nun sind es bereits 64 Prozent. Der Anteil der Bezüger, die jünger sind als 30, sank von 9 auf 4 Prozent.

Stark angestiegen ist die Anzahl stationärer Pflegetage. Sie nahm um fast 30 Prozent zu. Als Grund nennt KODA die altersbedingt erhöhte Pflegebedürftigkeit der Patienten. Immer mehr von ihnen werden nicht nur stationär in Spitälern, sondern in Kranken- und Pflegeheimen untergebracht.

Die Zahl der Patienten, die einem Erwerb nachgehen, war 2018 leicht rückläufig. KODA betont, dass aber nach wie vor mehr als 20 Prozent der Patienten einer Beschäftigung in der Privatwirtschaft nachgehen oder eine Ausbildung absolvieren.

Im Kanton Bern werden Heroin, Methadon und andere Opioide auch noch in Thun, Burgdorf und Biel abgegeben. Ins Programm aufgenommen werden Menschen, die seit mindestens zwei Jahren süchtig sind und die zwei Entzugs-, Therapie- oder Substitutionsversuche hinter sich haben. Das Ziel ist, die Leute von der Drogenszene fernzuhalten und sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren.

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