Die Gemeinde Niederbipp sistiert das Projekt des Entwicklungsschwerpunkts Stockmatte aufgrund ungelöster Verkehrsprobleme.
Niederbipp BE
Blick auf Niederbipp BE. - Keystone

Ab in die Schublade: Die Gemeinde Niederbipp hat das Projekt des Entwicklungsschwerpunkts Stockmatte sistiert. Trotzt vieler Bemühungen sei es nicht gelungen, gemeinsam mit dem Kanton eine tragfähige verkehrstechnische Erschliessung für das Gebiet zu finden, lautet die Begründung.

Unter diesen Voraussetzungen wäre jeder weitere Einsatz von Steuergeldern für das Projekt gegenüber der Niederbipper Bevölkerung nicht zu rechtfertigen, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung vom Dienstag.

Die Stockmatte gilt als Entwicklungsgebiet mit grossen Potenzial. Sie liegt an der Autobahn A1 und grenzt an Gemüsekulturen und die Tela-Fabrik an. Für das Gebiet wäre eine Erweiterung der Arbeits- und Industriezone vorgesehen. Heute befindet sich das Land in Privatbesitz und wird landwirtschaftlich genutzt.

Das Gebiet könne aber nur mit einer nachhaltigen Verkehrslösung weiterentwickelt werden, die die Niederbipper Bevölkerung nicht zusätzlich belaste, hielt die Gemeinde fest. Entsprechende Lösungen habe die Gemeinde erarbeitet, doch der Kanton habe sie allesamt abgelehnt.

Stockmatte – Ein begehrtes Stück Land

Die Stockmatte ist seit längerem ein begehrtes Stück Land. 2011 wollte der Fleischverarbeiter Bell dort eine Grossmetzgerei bauen. Die Umzonung wurde an der Urne jedoch verworfen. Aktuell ist das Gebiet im Gespräch als Hub für die Schweizer Güter-U-Bahn «Cargo sous terrain».

Der Gemeinderat bedauert nach eigenen Angaben die Sistierung des Projekts und hofft trotz des Unterbruchs darauf, dass der Entwicklungsschwerpunkt zu gegebener Zeit doch noch realisiert werden kann.

In diesem Sinne sei die Gemeinde auch weiterhin gewillt, einen Beitrag zur überregionalen Standort- und Wirtschaftsförderung zu leisten und den Dialog mit den Nachbargemeinden, mit den Kantonen Bern und Solothurn sowie mit privaten Initiativen wie «Cargo sous terrain» weiterzuführen.

Spannungen zwischen Niederbipp und dem Kanton

In ganz anderem Zusammenhang herrschte letztes Jahr ebenfalls dicke Luft zwischen der Gemeinde und dem Kanton Bern.

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Asylsuchende sitzen im Eingangsbereich einer Asylunterkunft. (Archivbild) - keystone

Dies, nachdem die bernische Gesundheits-, Integrations- und Fürsorgedirektion entschieden hatte, im kleinen Niederbipper Ortsteil Wolfisberg eine grössere Anzahl Asylsuchende unterzubringen.

Die Gemeinde reichte eine Petition mit über 3000 Unterschriften gegen die Kollektivunterkunft beim Regierungsrat ein.

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