Der Verein Sozialinspektion Kanton Bern hat seit seiner Gründung im Jahr 2012 mehr als 1000 Verdachtsfälle auf Sozialhilfemissbrauch abgeklärt.
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Zwei Mitarbeiterinnen der Sozialhilfe. (Symbolbild) - Keystone

In 60 Prozent der Fälle erhärtete sich der Verdacht.

Das gab Regierungsrat Pierre Alain Schnegg an der Hauptversammlung bekannt, wie der Verein am Dienstag mitteilte. Dem Verein sind 62 der 66 Sozialdienste im Kanton angeschlossen.

Die Sozialdetektive werden auf Antrag der Sozialdienste tätig. Der Verdacht kann sich auf die Einkommens- und Vermögenssituation der Sozialhilfebezüger richten, aber auch auf deren Angaben zur Wohnsituation oder zur Erwerbstätigkeit.

Die Vereinsgründung war laut Schnegg «eine wichtige Antwort auf den Verlust der Glaubwürdigkeit des Sozialstaats».

Missbrauchsfälle müssen bekämpft werden

Die Gemeinschaft wolle, dass zu ihren schwächsten Mitgliedern geschaut werde. Sie erwarte aber auch, dass Bemühungen für die Integration unternommen und dass Missbrauchsfälle bekämpft würden.

Dank der klaren rechtlichen Vorgaben könne der Verein seine Aufgaben wahrnehmen, «ohne dass es Zweifel an seiner Legitimität geben würde oder dass er gar von einem Gericht gerügt worden wäre».

Der Verein sei ein kompetenter Ansprechpartner bei der Missbrauchsbekämpfung, sagte Schnegg.

Zum neuen Vereinspräsidenten wurde der amtierende Grossratspräsident Martin Schlup gewählt. Er folgt auf Synes Ernst, der aus Altersgründen seinen Rücktritt erklärt hatte. Der frühere Sozialvorsteher der Gemeinde Ostermundigen war seit 2017 Präsident des Vereins.

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