Rund 550 Einsatzkräfte nahmen an der fünftägigen Übung mit dem Namen «Fides» in Bern teil. Die Kantonspolizei und die Armee ziehen eine positive Bilanz.
Die Schweizer Armee.
Die Schweizer Armee. - Keystone

Die Berner Kantonspolizei und eine Einheit der Schweizer Armee haben eine positive Bilanz einer Übung gezogen, mit der sie die zivil-militärische Zusammenarbeit in einer ausserordentlichen Lage trainierten. An der fünftägigen Übung mit dem Namen «Fides» im Raum Bern nahmen rund 550 Einsatzkräfte teil.

Angenommen wurde, dass eine Terrororganisation ausserhalb des Kantons Bern Anschläge verübt hat. Das gab die bernische Sicherheitsdirektion am Freitag unmittelbar nach Ende der Übung in Bern vor den Medien bekannt.

Die Berner Kantonspolizei unterstützt in dieser Lage die betroffenen Polizeikorps und muss kurzfristig Aufgaben im Objektschutz und der Lagebeobachtung an die Armee abgeben.

Im Rahmen von «Fides» schützte folglich die Armee das Bundesamt für Gesundheit in Köniz BE und den Landsitz Lohn des Bundes in Kehrsatz BE. Auch überwachte sie die Autobahnraststätte Grauholz bei Ittigen BE und ein Verteilzentrum des Detailhandels in Riedbach bei Bern.

Ebenfalls zur Übung gehörte, dass die Armee Magistratspersonen in einem Konvoi vom Flughafen Bern-Belp zum Bundeshaus und dann weiter zum Landsitz Lohn brachte. Das führte am Donnerstag vor dem Bundeshaus zu Militärpräsenz.

Christian Brenzikofer, der Kommandant der Berner Kantonspolizei, sprach vor den Medien von einer zweckmässigen und erforderlichen Übung. Er betonte, dass bei solchen Einsätzen die Polizei die Führung innehat. Die Zusammenarbeit mit der Armee sei sehr gut gewesen. Als «Herausforderung» bezeichnete er, dass Armee und Polizei unterschiedliche Funkgeräte benutzen.

Auch Divisionär Mathias Tüscher, Kommandant der Territorialdivision 1, sprach von einer notwendigen Übung. «Man muss vor der Krise Köpfe kennen», sagte er. Ein Neuenburger Infanteriebataillon kam bei «Fides» zum Einsatz. Etwa 500 der 550 an der Übung beteiligten Personen waren Soldatinnen und Soldaten.

Die Übung wird laut dem bernischen Sicherheitsdirektor Philippe Müller noch eingehend analysiert. Danach will er wieder informieren. Müller betonte, dass die Armee keine Aufgaben im Bereich der Terrorabwehr übernimmt, sondern Bewachungs- und Beobachtungaufgaben bei wichtigen Infrastrukturen. Die Verfassung sehe das so vor.

Immer wieder leiste die Armee solche subsidiären Einsätze, etwa beim World Economic Forum in Davos. Erst nach Ende der Übung wurde die Öffentlichkeit informiert, um die Situation für die beübten Stäbe und Truppen «möglichst realitätsnah zu gestalten». Das schreibt die bernische Sicherheitsdirektion in einer Mitteilung.

Im Vorfeld der Übung waren von links-alternativen Kreisen Störaktionen gegen «Fides» angekündigt worden. Davon bekamen die an der Übung beteiligten Personen laut Müller aber kaum etwas mit. Alles sei plangemäss verlaufen. Am vergangenen Sonntag hatten schätzungsweise 130 Personen in Bern gegen «Fides» demonstriert. «Fides» folgte auf eine ähnliche Übung im Jahr 2019.

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