Die Wirtschaft der Region Bern würde profitieren, wenn sie stärker auf die französische Sprache setzte. Das sagen die Organisatoren einer Umfrage zur Zweisprachigkeit in 170 Unternehmen der Region Bern, welche vom Forum für die Zweisprachigkeit in Biel durchgeführt worden ist.
Kanton Bern
Fahne des Kantons Bern. (Symbolbild) - Keystone

Wie das Forum am Donnerstag mitteilte, ist das Französische für diese Unternehmen und Organisationen wichtiger als das Englische: 69 Prozent der Angestellten verwenden die Sprache Molières bei ihren Geschäftskontakten. 57 Prozent der Angestellten brauchen das Englische.

Befragt wurden im Rahmen der Umfrage mit dem Titel «Barometer der Zweisprachigkeit» Firmen und Organisationen, welche der Sektion Bern des Handels- und Industrievereins angeschlossen sind.

Nur zwanzig Prozent dieser Firmen und Organisationen sind ausschliesslich in der Deutschschweiz tätig. Dennoch führen 42 Prozent der Unternehmen und Organisationen ihre Webseite nur in deutscher Sprache. In der Lehrlingsausbildung der befragten Unternehmen spielen sprachliche Aspekte nur für eine Minderheit eine Rolle.

23 Prozent der 170 Firmen und Organisationen veröffentlichen ihre Stellenangebote systematisch in beiden Sprachen. 44 Prozent der befragten Unternehmen und Organisationen geben an, Schwierigkeiten bei der Rekrutierung französischsprachigen Personals zu haben.

Das Forum gibt aufgrund der Umfrageresultate mehrere Empfehlungen ab, etwa, dass die Firmen in der Region Bern gemeinsam eine Plattform schaffen zur Rekrutierung von französischsprachigem Personal sollen. Auch sollen sie ihre Webseiten verstärkt auf französischsprachige Kundschaft ausrichten.

Dass in den befragten Firmen das Französische stärker benutzt werde als das Englische, sei für die Bundesstadt, ihre Umgebung und den nationalen Zusammenhalt erfreulich. Das sagte an einer Medienkonferenz am Donnerstag in Bern die Geschäftsführerin des Forums für die Zweisprachigkeit, Virginie Borel. Denn das Resultat zeige, dass das Französische in Bern und Umgebung gefragt sei.

Zu den Auftraggeberinnen des Barometers gehörten die Vereinigung BERNbilingue, der HIV Sektion Bern und die Organisation Entente Bernoise. In der Region Bern war es die erste derartige Umfrage. Zweisprachigkeits-Barometer werden in der Region Biel hingegen schon seit Längerem durchgeführt.

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