Wie der Kanton Bern berichtet, sind im Rahmen des Wettbewerbs «tête-à-tête» für das Schuljahr 2023/24 vier Projekte von Kulturschaffenden festgelegt worden.
Stadt Bern
Stadt Bern mit dem Bundeshaus im Vordergrund. - keystone

Mit dem Wettbewerb «tête-à-tête» fördert der Kanton Bern mehrmonatige und innovative Partizipationsprojekte für alle Schulstufen. Kulturanbietende und Schulen erhalten finanzielle Beiträge für Projekte, die den Kindern und Jugendlichen Kultur näherbringen und ihre Kreativität fördern.

Alle zwei Jahre schreibt die Kulturförderung des Kantons Bern gemeinsam mit der Stanley Thomas Johnson Stiftung den Wettbewerb aus.

Im Herbst 2022 ist dieser zum siebten Mal ausgeschrieben worden.

Die Fachgruppe des Wettbewerbs hat vier Projekte von Kulturschaffenden ausgewählt, die im Schuljahr 2023/24 erstmals an verschiedenen Schulen im Kanton Bern umgesetzt werden:

«Globulo» von Verein Mutum (Primarschule Schwarzenburg)

«Wie stellst du dir deine Zukunft auf diesem Planeten vor?»

In einem ersten Schritt setzen sich die Klassen mit diversen Zukunftsthemen auseinander, darauf aufbauend entstehen nach und nach ein Theaterspektakel sowie Produkte für den grossen «Markt der Möglichkeiten» rund ums Thema «Nachhaltige Zukunft von Um- und Mitwelt».

Die Kinder erarbeiten die Kunstprodukte und erfinden, schreiben, inszenieren das Theater selbst – begleitet und unterstützt durch ein Team von Kulturschaffenden.

In klassenübergreifenden Gruppen arbeiten sie während rund zehn Monaten an Kunsthandwerk, Puppentheaterstücken, Bühnenbild, Requisiten, Kostümen und Dramaturgie und auch bei der Organisation, Bewerbung und Dokumentation des öffentlichen Abschlusses wirken die Klassen mit.

«Kraftzentrale. Mit Gorillas auf Reisen» (Schule Hochfeld 1, Bern)

«Wie können wir gemeinsam stark sein?»

Mit dem Theaterprojekt «Kraftzentrale» erforschen die Schüler ihre Bewegungskräfte am eigenen Körper und an den Gorillas – mitunter einer überlebensgrossen, gemeinsam geführten Puppenfigur.

Dabei werden natürliche und künstlerische, individuelle und gemeinschaftliche Bewegungsformen entdeckt.

Potenzial von gemeinschaftlicher Zusammenarbeit

Einerseits wird so das Potenzial von gemeinschaftlicher Zusammenarbeit mit den Möglichkeiten des Einzelnen erfahren.

Andererseits werden im künstlerischen Prozess Fragen zu sozialen und biologischen Merkmalen von Mensch und Tier, der Verletzlichkeit von Lebewesen und Lebensräumen thematisiert.

Die Klassen erarbeiten während rund sechs Monaten gemeinsam mit den Kulturschaffenden Storys, Choreografien und eine Show – und bereisen schliesslich mit den Gorillas die Klassenzimmer, den Pausenhof sowie die Strassen und Plätze der Nachbarschaft.

«Wowiewas» (Primarschule Steigerhubel, Bern)

«Wo wohnst du? Wie sieht dein Haus aus? Wo gehst du gerne hin in deinem Quartier? Gibt es lustige oder geheime Orte? An welche Plätze und Wege erinnerst du dich?»

Auf gemeinsamen Streifzügen erforschen die Schüler die Nachbarschaft.

Die Forschungsteams schauen, zeichnen und fotografieren, beobachten und notieren, sammeln und sortieren, lauschen und nehmen Geräusche und Klänge auf.

So erhalten die Kinder einen Fundus an Informationen, der ihr Sensorium für ihre Umgebung stärkt und ihre Vorstellungswelt speist.

Präsentation am Schulfest

In einem dafür eingerichteten Labor in der Schule zeichnen, modellieren, visualisieren und vertonen die Kinder subjektive Landkarten mit dem gesammelten Material.

Die während achtmonatiger Zusammenarbeit entstandenen vertonten Karten werden im Quartiertreff sowie lokalen Kulturbetrieben verteilt und online geschaltet.

Den Abschluss macht eine Präsentation am Schulfest inklusive Musikstücken.

«Im Tanzlabor» von Susanne Mueller Nelson, Jenni Arne, Regula Mahler

«Woraus bestehen Körper und wie bewegst du deinen? Wie spürst du die Schwerkraft, wie tanzt du Wasser

Nachdem sich die Schüler im Vorfeld mit gemeinsam festgelegten Themen aus dem Fachbereich Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) auseinandergesetzt haben, gilt: Kreativ bewegtes Forschen und Ausprobieren.

Alle Klassen des Schulhauses untersuchen während rund drei Monaten zusammen mit den Tanzpädagoginnen Naturphänomene und erfahren sinnlich, wie sich wissenschaftliche und künstlerische Arbeitsweisen ergänzen.

Körper als Teil der Natur

So werden physikalische Kräfte und materielle Beschaffenheiten in der Bewegung mit dem Körper ausgelotet und dargestellt.

Die Schüler setzen sich bewegend mit der natürlichen und der gebauten Umwelt auseinander und erleben dabei ihren Körper als Teil der Natur und die Natur als Teil von ihnen.

Am abschliessenden Besuchstag präsentieren die Klassen dem Publikum ihre Forschungsergebnisse in Form von bewegten Live-Experimenten und choreografischen Umsetzungen.

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