Seit Ende April 2023 können in Bern Belästigungen via dem Online-Meldetool «Bern schaut hin» gemeldet werden. Mehr als 440 Meldungen sind bereits eingegangen.
Bern schaut hin
Das Meldetool «Bern schaut hin» wird rege genutzt. - Stadt Bern
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Online-Meldesystem «Bern schaut hin» zeigt erste Ergebnisse.
  • 440 Fälle sexistischer Belästigung wurden seit April gemeldet.

Das Online-Meldesystem «Bern schaut hin» verzeichnet regen Zuspruch. Seit April wurden über 440 Fälle sexistischer und queerfeindlicher Belästigung gemeldet. Die Präsidialdirektion der Stadt Bern teilte dies am Mittwoch mit.

Die Zwischenbilanz verdeutlicht, dass das Tool das Bedürfnis der Bevölkerung trifft. Belästigungen sind im öffentlichen Raum alltäglich, besonders für Frauen und queere Personen. Etwa 20 Prozent der Meldungen stammen von Zeugen solcher Vorfälle. Einige intervenierten zugunsten der Betroffenen, während andere, die belästigt wurden, sich mehr Unterstützung wünschten.

Wurden Sie schon einmal sexistisch belästigt?

Über 80 Prozent der gemeldeten Belästigungen wurden von Männern verursacht, wie Berns Behörden betonen. Eine deutliche Parallele zu Studien und Polizeistatistiken. Dabei gingen besonders häufig Meldungen über verbale Belästigung ein. Jeder vierte Vorall war ein körperlicher Übergriff, welcher ungewollte Berührungen oder physische Gewalt beinhaltete.

Das leicht zugängliche Meldesystem wurde gemäss einem Stadtratsbeschluss von Oktober 2021 geschaffen, basierend auf der Initiative «Zürich schaut hin». Ein Online-Formular ermöglicht einfache Meldungen mit Angaben zu Ort, Zeit und Art des Vorfalls. Die Stadt nutzt die anonymisierten Daten für Statistiken. Im Falle von potenziellen Straftaten weist das System auf rechtliche Schritte hin und bietet Beratungsstellen- und Polizeiadressen.

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