Mit dem Projekt «Zukunft Kunstmuseum Bern» soll Bern ein modernes und attraktives Kunstmuseum erhalten und die gesamte Obere Altstadt wird zugleich aufgewertet.
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Das Kunstmuseum Bern. (Symbolbild) - keystone

Das Kunstmuseum Bern muss dringend saniert werden. Mit einem Ersatzneubau soll es zu einem Begegnungsort werden. Der Gemeinderat begrüsst die Pläne des Kunstmuseums und will die geplante Aufwertung der Hodlerstrasse sowie des Bären- und Waisenhausplatzes koordiniert mit der Erneuerung des Museums vorantreiben.

Die Stadtregierung und die Stiftung Kunstmuseum Bern haben Grundsatzbeschlüsse für die weitere Planung gefällt. Für die Umsetzung der Pläne von Stadt und Kunstmuseum werden auf Kantons- und auf Stadtebene Parlaments- sowie Volksentscheide erforderlich sein.

Grundsatzentscheide von Stadt und Kunstmuseum

Der Gemeinderat hat beschlossen, die Hodlerstrasse abgestimmt auf den Museumsneubau aufzuwerten und die Neugestaltung des Bären- und Waisenhausplatzes koordiniert voranzutreiben. Weiter hat er bekräftigt, das Gebäude an der Hodlerstrasse 6 dem Kunstmuseum zu übergeben.

Der Stiftungsrat der Dachstiftung Kunstmuseum Bern-Zentrum Paul Klee hat seinerseits entschieden, auf Basis der Machbarkeitsstudie von 2019 und der erarbeiteten drei Lösungskonzepte einen Ersatzneubau mit einem Kostendach von 80 Millionen Franken zu realisieren. Das gewählte Konzept ist sowohl nutzen- wie kostenoptimiert und ermöglicht unter Einbezug der Hodlerstrasse 6 eine neue städtebauliche Einbettung.

Förderer ermöglicht die Pläne

Dr. h.c. mult. Hansjörg Wyss steht bereits seit langem in einem fruchtbaren Kontakt mit den Verantwortlichen des Kunstmuseums Bern. Dank der von ihm gegründeten Stiftung GegenwART verfügt das Kunstmuseum über eine herausragende Sammlung zeitgenössischen Kunstschaffens. Für die Stiftung GegenwART und die zwei gescheiterten Projekte hatte Hansjörg Wyss bereits in der Vergangenheit total 20 Millionen Franken zur Verfügung gestellt.

Wichtige Voraussetzungen für die Zukunftsperspektive des Kunstmuseums

Für einen würdigen Neubau des Kunstmuseums Bern mit attraktiver Einbettung in den öffentlichen Raum hat Hansjörg Wyss eine grosszügige Mitfinanzierung zugesichert: 20 Millionen Franken gehen an das Neubauprojekt des Kunstmuseums Bern und fünf Millionen Franken an die Stadt Bern für die zukunftweisende Verkehrslösung an der Hodlerstrasse. Weitere fünf Millionen Franken stellt Hansjörg Wyss dem Kunstmuseum Bern in Aussicht, wenn es weitere Privatmittel in der Höhe von 7,5 Millionen Franken für das neue Projekt des Kunstmuseums Bern gewinnen kann.

Mit den nun gefassten Beschlüssen haben der Gemeinderat, der Stiftungsrat und Hansjörg Wyss gemeinsam die Basis für die nächsten Schritte gelegt. Sobald die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sind, werden seitens Kunstmuseum Bern der internationale Architekturwettbewerb gestartet und seitens Stadt Bern die notwendigen Kredite für die Umsetzung der städtebaulichen Massnahmen beantragt.

Wichtiges Zeichen für die Haupt- und Museumsstadt Bern

Der Gemeinderat und die Stiftung Kunstmuseum Bern sind sehr dankbar für die grosszügige Unterstützung ihrer Projekte durch Hansjörg Wyss. Mit einem koordinierten Vorgehen «wollen wir ein Ausrufezeichen für die pulsierende Haupt- und Museumsstadt Bern setzen», sagte Stadtpräsident Alec von Graffenried am Montag an der gemeinsamen Medienorientierung. «Ich freue mich, dass wir eine gute Ausgangslage für eine überzeugende Zukunftslösung geschaffen haben.»

Der Stadtpräsident ist überzeugt, dass von diesem Generationenprojekt Stadt, Museum und Kanton profitieren werden.

Einzigartiges Kunsterlebnis mit nationaler und internationaler Ausstrahlung

Für Jonathan Gimmel, Präsident der Dachstiftung Kunstmuseum Bern - Zentrum Paul Klee, sind die nun geschaffenen Rahmenbedingungen ein Meilenstein: «Ich bin überzeugt, dass wir nur gemeinsam den gordischen Knoten lösen können.»

Die Grundsatzentscheide des Gemeinderats würden es dem Kunstmuseum ermöglichen, die weitere Planung an die Hand zu nehmen. «Eingebettet im UNESCO Weltkulturerbe, zwischen Bundeshaus und Aarehang, soll das Kunstmuseum Bern zum Ausgangspunkt für ein einzigartiges Kunsterlebnis mit nationaler und internationaler Ausstrahlung werden», sagt Jonathan Gimmel.

Stadt plant Aufwertung der Oberen Altstadt

Die Pläne des Kunstmuseums passen zu den langfristigen Absichten der Stadt. «Mit der koordinierten Umsetzung der Aufwertung der Hodlerstrasse sowie der Neugestaltung von Bären- und Waisenhausplatz treffen wir gleich mehrere Fliegen auf einen Schlag», sagt Tiefbaudirektorin Marieke Kruit. «Das neue Kunstmuseum erhält ein attraktives Umfeld, die zentralen Plätze der Obere Altstadt erfahren die längst fällige Auffrischung, und wir können langjährige politische Forderungen erfüllen», so Kruit weiter. Noch seien aber zahlreiche Abklärungen nötig.

Der Bären- und Waisenhausplatz soll nach den Plänen des Gemeinderats auch in Zukunft breit genutzt werden können (Aufenthalt, Gastronomie, Markt, Veranstaltungen, Anlieferung). Mit einer grossflächigen Pflästerung soll er ein attraktiveres Gesicht erhalten. Vorgesehen sind auch Massnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas. Als nächster Schritt wird der Gemeinderat dem Stadtrat einen Projektierungskredit vorlegen.

Aufgewertete Hodlerstrasse

An der Hodlerstrasse ist nach den Plänen des Gemeinderats ein Verkehrsregime mit temporärer Sperrung vorgesehen: Mit Ausnahme der Verkehrsspitzenzeiten am Morgen und am frühen Abend soll künftig nur noch Zubringerdienst gestattet sein (Anlieferungen, Notfalldienste, Strassenreinigung usw.).

Eine ganztägige Sperrung hat sich als nicht vertretbar erwiesen, weil damit eine erhebliche Mehrbelastung des Nordquartiers verbunden wäre. Die neue Verkehrslösung soll mit einer Reduktion der Strassenfläche, der Verlegung der Ausfahrt des Metroparkings in den Bereich der heutigen Parkhauseinfahrt sowie mit einer Aufwertung des Ausserraums kombiniert werden.

Dies ermöglicht es, vor dem Kunstmuseum einen attraktiven Aussenraum zu schaffen. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum, dem Metroparking, den Anrainern und dem Gewerbe im Detail ausgearbeitet. Als nächstes wird der Gemeinderat dem Stadtrat dazu einen Projektierungskredit unterbreiten.

Stadt gibt Hodlerstrasse 6 im Baurecht ab

Weiter hat der Gemeinderat im Grundsatz beschlossen, dem Kunstmuseum das Gebäude Hodlerstrasse 6 im Baurecht abzugeben und die notwenigen Abklärungen in Auftrag gegeben.

Das sanierungsbedürftige Gebäude wird mit dem geplanten Auszug der Kantonspolizei ins neue Polizeizentrum frei und soll in den Architekturwettbewerb für das Projekt «Zukunft Kunstmuseum Bern» einbezogen werden.

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