Es blüht, es summt, es kriecht, es schwebt! Unterhalb der Tramhaltestelle Weilstrasse entsteht eine neue Wildstauden-Mischpflanzung für mehr Biodiversität.
Giersch
Der Giersch ist eine sehr nützliche Wildpflanze. - Avjoska (WikiCommons)

Diese Bepflanzung wurde von Forschenden der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW extra für Riehen zusammengesetzt und enthält typische Pflanzen aus der Region. Damit soll die Biodiversität gefördert werden.

Unterhalb der Tramhaltestelle Weilstrasse wurde die erste Wildstauden-Mischpflanzung angepflanzt. Diese ist wegen der Vielfalt der eingesetzten Pflanzen sehr wertvoll für die Biodiversität und wird während den kommenden Jahren detailliert untersucht. Dabei interessiert die Forscherinnen, wie vielfältig das Leben in diesen Flächen über und unter dem Boden ist, wie aufwendig die Pflege ist und auch, wie diese wilde Vielfalt bei den Bewohnerinnen und Bewohnern ankommt. Neueste Forschungsresultate, Hintergrundinformationen und eine Umfrage, welche das Feedback aus der Bevölkerung aufnimmt, finden sich dazu auf www.zhaw.ch/iunr/wildstauden.

Was sind Wildstauden-Mischpflanzungen?

Mischpflanzungen, Kombinationen von verschiedenen Pflanzen, welche gemeinsam auf einer bestimmten Fläche angepflanzt werden, sind bereits gut etabliert und verdrängen eintönige Rasenflächen. Neu haben Forschende der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW Mischungen speziell für humusreiche Böden und ausschliesslich mit einheimischen Arten, eben Wildstauden, entwickelt. Solch heimische Wildpflanzen sind besonders wertvoll für die Biodiversität, da sie diversen Insekten Nahrung und Unterschlupf bieten. Zudem bieten sie einen farbigen Anblick in der urbanen Landschaft.

Humusreiche Böden sind wertvoll

Die neuen Wildstauden-Mischpflanzungen sind speziell für nährstoffreiche Böden entwickelt worden, da Böden im Siedlungsraum häufig viel Humus und somit viele Nährstoffe enthalten. Auch diese Böden sind wertvoll für die Biodiversität. Doch weil die Pflege bei nährstoffreichen Böden anspruchsvoller ist, werden solche Böden oft abtransportiert. Das braucht viel Energie. Mit den neuen Wildstauden-Mischpflanzungen soll deshalb auch untersucht werden, wie sich die Pflege so gestalten lässt, dass diese in den Städten gut machbar ist.

Über das Forschungsprojekt

Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, mit der bewährten Methode der Stauden-Mischpflanzungen sowohl die ober- wie auch unterirdische Biodiversität zu fördern. Dabei werden heimische Wildpflanzen, wie zum Beispiel das Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium, Hirschheil (Seseli libanotis) oder die wilde Möhre (Daucus carota) genutzt. Verschiedene Forschungsgruppen untersuchen dabei, wie diese neuen Bepflanzungen die Biodiversität verändern, wie praxistauglich sie sind und wie die Bevölkerung diese wilden Bepflanzungen akzeptiert. In Zukunft sollen diese Mischpflanzungen sowohl im öffentlichen wie im privaten Grünraum angepflanzt werden. Die Forschenden werden das Projekt bis Ende 2023 begleiten und untersuchen.

Weitere Informationen, aktuelle Pflanztermine und Forschungsergebnisse finden Sie hier: www.zhaw.ch/iunr/wildpflanzen

Unterstützt wird das Projekt vom Bundesamt für Umwelt BAFU.

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