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Baselland schafft neu einen Dienst Gewaltschutz

Keystone-SDA Regional
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Basel,

Der Kanton Basel-Landschaft schafft einen Dienst Gewaltschutz. Dieser umfasst neu eine Anlaufstelle Radikalisierung und Extremismus.

häusliche gewalt
Ein Mann übt Gewalt auf eine Frau aus. (Symbolbild) - keystone

Zudem werden Massnahmen gegen häusliche Gewalt ausgebaut.

Das kantonale Bedrohungsmanagement wird künftig Bestandteil des neuen Dienst Gewaltschutz. Als vierte Komponente gehört der Opferschutz dazu.

Für diesen Ausbau werden bis 2024 drei zusätzliche Vollzeitstellen bei der Polizei geschaffen, wie die Baselbieter Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer (SP) am Mittwoch, 9. November 2022, vor den Medien bekannt gab.

Gefährliche Entwicklungen von Personen kann man frühzeitig erkennen

Ein Grund für diesen Ausbau sind die Nationalen Aktionspläne (NAP) zur Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus.

Diese fordert von den Kantonen eine Anlaufstelle für diesen Bereich. Bis anhin bearbeitete das Bedrohungsmanagement diese Fälle.

Neu konzentriert sich eine Fachperson um das Thema Radikalisierung und Extremismus.

«Es geht darum, gefährliche Entwicklungen von Personen frühzeitig zu erkennen», sagte Sarah Rudin, Co-Leiterin des Dienstes Gewaltschutz.

Der Austausch zwischen der Interventionsstelle und der Polizei wird verstärkt

Ein weiterer Grund für die Neuorganisation ist die Erfüllung der Istanbul-Konvention zum Schutz der Opfer häuslicher Gewalt.

Deren Umsetzung wurde von Bundesrechts wegen den Kantonen auferlegt. Daher kommt der Bereich häusliche Gewalt unter ein Dach.

So wird der Austausch zwischen der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, die dem Justizvollzug unterstellt ist, und der Polizei verstärkt.

Die Schutzmassnahmen und die Gefährderansprache besser koordiniert

So sollen Synergien genutzt und Doppelspurigkeiten vermieden werden, wie Rudin erklärte. So zum Beispiel, wenn ein Mann seine Ehefrau bedroht.

Mit diesem neuen Organisationsgefäss gegen häusliche Gewalt sollen die Schutzmassnahmen für das Opfer wie auch die Gefährderansprache besser miteinander koordiniert werden, um Fällen von häuslicher Gewalt zuvorzukommen.

Das kantonale Bedrohungsmanagement ist seit 2020 eine Organisationseinheit der Polizei Basel-Landschaft.

«Die Fälle wie auch die Anforderungen an das Bedrohungsmanagement nehmen seit Jahren zu», sagte Schweizer. Daher müsse dieses neu aufgestellt werden.

Bei 20 Prozent der Fälle geht es um Paarbeziehungen

Beim Bedrohungsmanagement habe es Ende 2017 noch 61 offene Fälle gegeben, aktuell seien rund 200, sagte Rudin.

Bei 20 Prozent davon handle es sich um häusliche Gewalt in Paarbeziehungen.

Die übrigen Fälle umfassten unter anderem weitere Formen häuslicher Gewalt, Drohungen gegen Behörden und in der Öffentlichkeit.

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