Erst um 20:30 Uhr wurden die Basler Wahlergebnisse veröffentlicht – zu diesem Zeitpunkt waren schon viele andere Kantone ausgezählt. Laut Politikern ein «Flop».
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Ausgezählte Stimmzettel der Nationalratswahl: In Basel benötigte das Endresultat teils deutlich länger als in anderen Teilen der Schweiz. Politikerinnen und Politiker sind genervt. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bekanntgabe der Endresultate in Basel-Stadt verschob sich am Wahlsonntag mehrmals.
  • Politikerinnen und Politiker bezeichnen das Prozedere deshalb als «Shitshow» und «Flop».

Die Basler Nationalratskandidierenden mussten am Wahlsonntag lange auf ihre Ergebnisse warten. Die Bekanntgabe der Resultate verzögerte sich bis nach 20:30 Uhr, was für Unmut sorgte.

LDP-Grossrätin Annina von Falkenstein bezeichnete die Situation auf «X» (früher «Twitter») als «Shitshow». Sie kritisierte, dass die Verantwortlichen «kollektiv versagt» hätten. SVP-Grossrat Joël Thüring nannte die Verzögerungen eine «miserable Leistung der Staatskanzlei» und einen «Flop».

Wie Regierungssprecher Marco Greiner gegenüber der «Basler Zeitung» erklärte, seien Softwareprobleme für die Verspätung verantwortlich gewesen. Bei den Ständeratswahlen stimmte die Anzahl der Stimmen für nicht offiziell gelistete Kandidaten nicht überein. Später wurde das Problem auf einen Programmierungsfehler zurückgeführt.

Kern des Problems war späte Kommunikation

Von Falkenstein bemängelte vor allem die unprofessionelle Kommunikation über die Verspätungen durch die Staatskanzlei. Die Verschiebung von 19:30 Uhr auf 20:30 Uhr wurde «nicht einmal mehr online verkündet», sagte sie der «BaZ».

Sie habe volles Verständnis dafür, dass die Auszählung länger dauere. Doch es sei wichtig zu wissen, wann man mit den Ergebnissen rechnen könne. Besonders an einem so intensiven Tag wie dem Wahlsonntag könne das Nerven beruhigen.

Gerüchte und «Unklarheiten»

Aufgrund der schlechten Kommunikation entstanden während der Wartezeiten Gerüchte über «Unklarheiten» bei den Ständeratswahlen. Von Falkenstein plane daher gemäss «BaZ» eine Interpellation einzureichen, um «Klarheit zu schaffen». Gleichzeitig soll auch die Professionalität der Staatskanzlei in Bezug auf Organisation und Bekanntgabe von Wahlergebnissen hinterfragt werden. Eine kritische Analyse der Situation sei notwendig.

Greier beharrte jedoch laut der Zeitung darauf, dass die Ergebnisse trotz des Softwareproblems korrekt seien. Die Staatskanzlei arbeite seit Jahren mit der Softwarefirma «Sesam» zusammen und die Resultate seien stets fehlerfrei.

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