

VBC Kanti Baden kann beim Final Four nicht gewinnen

Beim grossen Final-Four-Turnier der besten Erstligisten in Baden setzte sich der Favorit aus Sursee in einem spannenden Final gegen den BTV Aarau durch. Den zahlreichen Zuschauern wurde am Samstag und am Sonntag hochklassiger Volleyballsport und vier hartumkämpfte Partien geboten. Das Heimteam aus Baden musste sich nach zwei knappen Niederlagen schlussendlich mit dem vierten Rang zufrieden geben.
In den Kantihallen in Baden war am Wochenende vom 19. und 20. März 2022 alles angerichtet für das grosse Kräftemessen der besten 1.-Liga-Teams der Gruppen C und D. In zwei Halbfinalpartien am Samstag und den beiden Finalspielen am Sonntag ging es darum, den Sieger zu ermitteln, der um den Aufstieg in die NLB spielen darf.
BTV Aarau schlägt den VBC Andwil-Arnegg
Im ersten Halbfinale trafen der VBC Andwil-Arnegg (Sieger der Gruppe D) und der BTV Aarau (2. Platz Gruppe C) aufeinander. Die Halle war bereits gut gefüllt mit den zahlreichen Fans der beiden Teams und die Speakerin und die Ballkids sorgten für eine professionelle Atmosphäre. Die Mannschaft aus Andwil-Arnegg startete sofort topmotiviert und konzentriert in die Partie. Schnell zeigte sich, dass sie über viele erfahrene Spieler verfügen und eine sehr eingespielte Einheit sind.
Dem BTV Aarau war hingegen zu Beginn die Nervosität anzumerken und sie fanden nicht so recht ins Spiel. Gleich mit 25:14 und 25:17 konnte der Favorit aus der Ostschweiz die beiden Startsätze für sich entscheiden. Als es im dritten Satz dem Ende hinzu ging, schien alles auf einen klare Angelegenheit hinauszulaufen. Doch die kämpferischen Aarauer bäumten sich nochmals auf und konnten die Niederlage in extremis verhindern. Mit 26:24 konnten sie den dritten Satz zu ihren Gunsten wenden.
Euphorisiert vom Satzerfolg und angepeitscht von den lautstarken Fans fand Aarau immer besser ins Spiel, während Andwil-Arnegg die Kräfte etwas verloren gingen. Mit 25:20 konnte Aarau den vierten Satz für sich gewinnen und damit einen entscheidenden fünften Satz erzwingen. Im letzten Satz zeigten beide Teams nochmals vollen Einsatz und kämpften um jeden einzelnen Punkt.
Das Spiel wogte hin und her und war an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Mit dem fünften Matchball konnte der BTV Aarau schlussendlich den Satz mit 19:17 für sich entscheiden und mit 2:3 (25:14, 25:17, 24:26, 20:25, 17:19) gegen den VBC Andwil-Arnegg das Spiel für sich entscheiden.
VBC Kanti Baden verliert gegen den VBC Sursee
Im zweiten Halbfinale trafen dann das Heimteam aus Baden auf den Gast aus Sursee. Die Kantihalle war proppenvoll und beide Teams wurde von ihren Fans frenetisch unterstützt. Der Start ins Spiel gestaltete sich sehr ausgeglichen und beide Teams konnten erfolgreich punkten. Mit der Dauer agierte aber der VBC Sursee etwas cleverer und zwang das Heimteam vermehrt zu Fehlern. Mit 25:22 ging der Startsatz an die Luzerner.
Der VBC Kanti Baden versuchte im zweiten Satz mit einer veränderten Aufstellung zu reagieren, doch die Mannschaft aus Sursee hatte das Spiel nun unter Kontrolle und verdiente sich souverän den zweiten Satz mit 25:17. Mit dem Rücken zur Wand setzte Coach Graber alles auf eine Karte und überraschte mit einer völlig neuen Startformation. Endlich gelang es dem Heimteam für mehr Emotionen auf dem Spielfeld zu sorgen und die Angriffe kraftvoll in Punkte zu verwandeln.
Sursee schien von der neuen Ausgangslange etwas überrascht zu sein und brauchte etwas Zeit, um sich darauf einzustellen. So konnte das Heimteam dank einem 25:20-Satzsieg zum umjubelten Satzanschluss gelangen. Dank dem Erfolg war nun auch das Selbstvertrauen bei den Badenern wieder zurück und die Heimfans durften auch eine ähnliche Aufholjagd wie in der ersten Partie hoffen.
Im vierten Satz zeigten beide Mannschaften nochmals tolle Volleyballkost. Knallharte Angriffe und Monsterblocks wurden von den Zuschauern gefeiert. In den entscheidenden Punkte zeigte sich der VBC Sursee aber eine Spur abgeklärter und konnte dank dem 25:23-Satzsieg den Einzug ins Finale mit einem 3:1 (25:22, 25:17, 20:25, 25:23) sicherstellen.
VBC Kanti Baden verliert auch das kleine Finale
Im kleinen Final am Sonntag trafen die beiden Verlierer der Vortages in einem bedeutungslosen Spiel aufeinander. Beide Teams kannten sich bereits aus der Meisterschaft und wussten deshalb, was zu erwarten war. Anwil-Arnegg startete auf Grund ihres sehr knappen Kaders mit der gewohnten Startaufstellung, während Baden einigen Spielern vom Vortag zu Beginn eine Verschnaufpause gönnte.
Beiden Teams war die Enttäuschung vom Vortag etwas anzumerken und das spielerische Niveau des Vortages konnte nicht mehr erreicht werden. Baden wollte aber den Heimfans nochmals etwas bieten und startete konzentrierter ins Spiel. Schnell konnten einige Punkte Vorsprung erspielt werden, bevor es zum Satzende hin nochmals sehr eng wurde. Mit 25:23 konnte das Heimteam den Satz jedoch nach Hause schaukeln.
In der Folge wachte Andwil-Arnegg aber aus der Lethargie auf und zeigte ihr gewohnt abgeklärtes und schnörkelloses Spiel. Trotz einigen Wechseln auf der Badener Seite gelang es dem Team um Coach Graber nicht mehr genügend druckvoll zu agieren. Mit 18:25 und 20:25 mussten die Sätze zwei und drei dem Gegner aus der Ostschweiz zugestanden werden.
Auch im vierten Satz spielte Andwil-Arnegg souverän ohne restlos zu überzeugen. Und so war es dem Andwiler Kapitän Tobi Ledergerber im letzten Spiel seiner Karriere vergönnt den Match mit einem kraftvollen Diagonalsmash zu beenden. Mit 25:21 ging der Satz und das Spiel verdient an den VBC Andwil-Arnegg. Letztendlich verliert der VBC Kanti Baden mit 1:3 (25:23, 18:25, 20:25, 21:25) gegen den VBC Andwil-Arnegg das Spiel.
VBC Sursee schlägt den BTV Aarau im Final
Um 17:30 kam es dann zum Abschluss des Turnieres zum heisserwarteten Finale zwischen dem VBC Sursee und dem BTV Aarau. Beide Teams durften wieder auf zahlreiche und lautstarke Unterstützer zählen, welche die Kantihallen in ein Tollhaus verwandelten. Und die beiden Teams liessen ihre Fans nicht lumpen und zeigten von Beginn weg spektakuläres Volleyball.
Schon der erste Satz glänzte mit heldenhaften Rettungsaktionen und unerträglicher Spannung. Die beiden Teams schenkten sich nichts, doch der Underdog aus Aarau zeigte zum Satzende die besseren Nerven und konnte mit 28:26 in den Sätzen vorlegen. Der VBC Sursee reagierte auf den Satzverlust in Stile eines Champions und demonstrierte wiederholt ihre Klasse.
Passeur Luca Widmer gelang es seine Angreifer über alle Positionen erfolgreich einzusetzen und der Surseer Block konnte immer wieder die Aarauer Angriffe stoppen. Mit 25:16 und 25:21 gingen die Sätze zwei und drei klar an den Favoriten. Auch im vierten Satz gelang es dem VBC Sursee das Spiel zu kontrollieren und auf den sicheren Satz- und Spielsieg hinzusteuern. Doch sie hatten die Rechnung wohl ohne die unglaublich kampfstarken Aarauer gemacht.
Mit 20:24 im Rückstand drehte Aarau nochmals auf und wehrte alle Matchbälle erfolgreich ab. Die Aarauer Auswechselbank peitschte das Team bedingungslos an und die Zuschauer hielt es in der Folge kaum mehr auf den Sitzen. Die Satz- und Matchbälle wechselten nun hin und her und beide Teams standen mehrmals kurz vor der Erfolg. Beim Stand von 29:28 gelang Sursee dann der entscheidende Block zum vielumjubelten 30:28 Satzgewinn und siegt im Match mit 3:1 (26:28, 25:16, 25:21, 30:28).
Die Aarauer bewiesen einmal mehr ihr grosses Kämpferherz, doch schlussendlich setzte sich das beste Team des Turniers verdient durch. Sursee erhält nun die Möglichkeit in einer Best-of-3-Serie gegen Fully um den letzten Platz in der NLB zu spielen. Für die anderen drei Teams endet eine erinnerungswürdige 1.-Liga-Saison nach dem unvergesslichen Final-Four-Turnier.