Julia Devecchi: Kekse aus Badener Küche erobern Zürich

«Es tut sich viel für Veganer in der Schweiz», findet Julia Devecchi. «Im Vergleich zu früher gibt es mehr Angebote in Restaurants und Cafés.»

Nur eines fehlte Devecchi, die selbst Veganerin ist und einen süssen Zahn hat, schon immer: «Vegane Kekse schmeckten für mich immer ein wenig nach Heu».

Die Badenerin machte sich im April 2019 daran, vegane Kekse zu erfinden, die nicht nur gut schmecken, sondern auch gesund sind.

Monatelang stand sie zu Hause am Herd, bis sie die Rezepte für die drei Sorten Chocolate, Double Choc und Peanuts-Choc hatte. Der Clou: Die Kekse enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, die teilweise in den Zutaten sind und teilweise zugefügt werden. «Unsere Kekse bestehen unter anderem aus Sesamsamen, die sehr gesund sind. Alles andere ist aber Betriebsgeheimnis», lacht Devecchi.

Für «Naanu» ist zudem wichtig, dass Verpackungen plastikfrei und biologisch abbaubar sind.

Dass Devecchi mit den Keksen einen Nerv traf, überraschte sie dann aber doch etwas. Bei einem Crowdfunding, das «Naanu» im Mai lancierte, kam weit mehr Geld zusammen, als geplant war. «Nicht nur Veganerinnen und Veganer finden unsere Kekse gut, sondern auch Menschen, die gerne Süsses mögen und gesund leben wollen.»

Inzwischen ist das bunt zusammengewürfelte Team um Julia Devecchi aus ihrer Badener Küche nach Zürich in eine richtige Gastro-Küche gezogen. Die Kekse werden aber nach wie vor von Hand gebacken.

«Auch wenn es gut läuft mit Naanu, arbeiten wir zurzeit noch alle ehrenamtlich.» So Julia Devecchi. «Aber unser Start-up ist ja auch noch nicht mal zwei Jahre alt.»

Dass die Jungunternehmerin so entspannt ist, hängt sicher auch damit zusammen, dass sie ihren Businessplan vorgängig von Profis durchleuchten liessen.

Sie absolvierte das «Founder Institute», das ursprünglich aus dem Silicon Valley stammt und 2019 zum ersten Mal in Zürich durchgeführt wurde. Während zwölf Wochen werden Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer in einem Bootcamp in Themen wie Produktentwicklung, Marketing und Verkauf geschult und müssen ihre Idee mehrfach vor Experten vorstellen und verteidigen.

«Das hat mir sehr viel gebracht», so Julia Devecchi. «Aber es war auch Knochenarbeit. Von 37 Teilnehmenden waren am Ende nur noch 7 übrig.»

Soweit ist Julia Devecchi mit Naanu zufrieden. «Es läuft mal sehr gut, mal weniger – das ist normal. Natürlich hat uns auch die Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht.»

Dafür gibt es aktuell gute Neuigkeiten: Naanu Kekse sind ab heute im Auer Café in Zürich zu kaufen.