Die Gemeinde Baar lanciert die «Baarer Zytig»

Der «Zugerbieter» gehörte zu Baar wie der Kirchturm St. Martin, die Baarburg oder das Baarer Bier.

117 Jahre lang berichtete das Lokalblatt über die Geschehnisse in der Gemeinde, ehe es auf Ende 2023 abrupt eingestellt wurde.

Die letzten Monate mussten die Baarer auf ihre «Baarer Times», wie der «Zugerbieter» liebevoll genannt wurde, verzichten.

Doch damit ist es bald vorbei: Die Gemeinde Baar lanciert ein eigenes Informationsmagazin.

«Am 5. Juni soll die erste Ausgabe der ‹Baarer Zytig› in den Baarer Briefkästen landen», freut sich Gemeindepräsident Walter Lipp.

Das neue Lokalblatt erscheint im Zwei-Wochen-Rhythmus und berichtet über das Geschehen in der Gemeinde Baar, bietet den Vereinen Platz für ihre Anlässe, ist eine wichtige Plattform für die Parteien und das Gewerbe und dient dem Gemeinderat und der Verwaltung für amtliche Mitteilungen und Publikationen.

Verlegerin der «Baarer Zytig» ist die Gemeinde Baar. Sie trägt die kompletten Kosten für das Personal, die Produktion, den Druck und die Verteilung.

Mittels einer Leistungsvereinbarung hat der Gemeinderat die Anzeiger Oberfreiamt AG aus Sins mit der Herausgabe der «Baarer Zytig» beauftragt.

Die Anzeiger Oberfreiamt AG kennt diese Konstellation.

Der «Anzeiger Oberfreiamt» erscheint in den sieben Gemeinden Sins, Oberrüti, Dietwil, Beinwil, Abtwil, Auw und Mühlau, die die Wochenzeitung finanziell mittragen und als amtliches Publikationsorgan nutzen.

«Wir haben viel Erfahrung im Lokaljournalismus und werden transparent und fair berichten», betont Jules Bittel, Inhaber und Verleger des «Anzeiger Oberfreiamt».

Von dieser Erfahrung kann nun auch Baar profitieren: Das Chefredaktorinnen-Duo des Anzeigers, Rahel Hegglin und Iris Caglioni, wird auch die «Baarer Zytig» führen und im Redaktionsbüro im Baarer Rathaus die Fäden in den Händen halten.

Unterstützt werden die beiden von freien Mitarbeitenden, die zu einem grossen Teil bereits beim «Zugerbieter» gearbeitet haben und Baar deshalb bestens kennen.

Die «Baarer Zytig» erscheint im sogenannten Tabloidformat (23 mal 31 Zentimeter) und wird durchgehend vierfarbig gedruckt.

In der Gemeinde Baar wird die «Baarer Zytig» jeweils an jedem zweiten Mittwoch kostenlos in alle Briefkästen verteilt. Im Sommer und über den Jahreswechsel wird eine Pause eingelegt.

Heimweh-Baarer können ein Jahresabonnement bestellen. Redaktionsschluss ist jeweils am Montag um 10 Uhr, Inserate können gleichentags bis um 12 Uhr in Auftrag gegeben werden.

Auf der Website von «Baarer Zytig» werden die Artikel und die Fotos ab August auch online publiziert.

An einer Informationsveranstaltung werden der Gemeinderat sowie die Redaktion die «Baarer Zytig» und die Beweggründe, die zu ihrer Lancierung geführt haben, im Detail vorstellen.

Diese öffentliche Veranstaltung findet am Montag, 13. Mai 2024, um 19.30 Uhr im Gemeindesaal Baar statt.

Mit der «Baarer Zytig» betritt die Gemeinde Neuland. «Wir haben zwar auch den ‹Zugerbieter› namhaft unterstützt», erklärt Gemeindepräsident Walter Lipp.

«Aber während wir früher lediglich den von uns genutzten Platz in der Zeitung bezahlt haben, ist die Gemeinde nun Verlegerin und steht mehr in der Verantwortung.»

Der Gemeinderat sei jedoch überzeugt, dass dieser Schritt richtig und notwendig ist. «Eine Gemeinde wie Baar ist auf ein Lokalblatt angewiesen», betont Walter Lipp.

«Deshalb muss und will die Gemeinde Verantwortung übernehmen und den Vereinen, den Parteien und dem Gewerbe eine Plattform zur Verfügung stellen.»

Baar sei stolz auf die Vereinskultur, das Dorfleben und das Gemeinschaftsgefühl. «Mit der «Baarer Zytig» leisten wir einen wichtigen Beitrag», ist Walter Lipp überzeugt.

Dazu passt auch der Slogan des neuen Produkts in der Zuger Presselandschaft: «Mis Baar, dis Baar, üses Baar.»