Baarer Stimmvolk sagt Ja zu zwei zukunftsweisenden Projekten
Wie die Gemeinde Baar schreibt, hat die Arealentwicklung Spinnerei an der Lorze mit 67,1 Prozent ein klares Ja von den Stimmberechtigten erhalten.

Klares Ja zur Arealentwicklung Spinnerei an der Lorze. Die Teilrevision des Zonenplans und der Bauordnung wurde von 4133 Stimmberechtigten angenommen, 2029 sprachen sich dagegen aus (Ja-Stimmen-Anteil von knapp 67,1 Prozent).
Der Bebauungsplan wurde mit 4020 zu 2163 Stimmen genehmigt (Ja-Stimmen-Anteil von gut 65 Prozent).
Damit sprachen sich rund zwei Drittel der Baarer Stimmbürger für die Arealentwicklung Spinnerei an der Lorze aus.
Ein Meilenstein für Baar
«Wir freuen uns sehr, dass die Baarer Stimmbevölkerung wie der Gemeinderat der Meinung ist, dass das Projekt für die Gemeinde einen hohen Mehrwert bringt», sagt Bauvorstand Zari Dzaferi nach dem Abstimmungserfolg.
In den nächsten Jahren wird sich der Raum um das denkmalgeschützte, über 200 Meter lange, markante Industriedenkmal grundlegend verändern.
5900 Quadratmeter preiswerter Wohnraum
Die Industriehallen aus den 1980er-Jahren entlang der Langgasse werden abgerissen und durch Neubauten ersetzt, die der alten Spinnerei mehr Raum lassen.
Das Verwaltungsgebäude an der Zufahrt von der Langgasse wird umgebaut und einer öffentlichen Nutzung zugeführt.
Auf der dem Altgutsch und dem Höllwald zugewandten Seite werden verschiedene Wohnbauten entstehen.
Im Bebauungsplan sind 5900 Quadratmeter preisgünstiger Wohnraum und 6500 Quadratmeter für Alterswohnungen festgeschrieben.
Vielfältige Nutzung mit grünem Fokus
In den Erdgeschossen und in den Bauten an der Langgasse sind Verkaufs-, Gewerbe- und Büroflächen, gastronomische Nutzungen, Bildung, Kultur und ein Hotel vorgesehen.
Die rund 500 oberirdischen Parkplätze werden fast vollumfänglich im Untergrund verschwinden.
Statt Asphalt dominieren auf dem Areal künftig Grünflächen, Bäume und ein dichtes Wegnetz für den Velo- und Fussverkehr.
«Wir erhalten dringend benötigten Wohnraum, ein durchgrüntes Quartier und attraktive Flächen für das Gewerbe», freut sich Bauvorstand Zari Dzaferi.
Baar erhält ein neues Personalreglement
Noch deutlicher fiel die Zustimmung des Souveräns zu den neuen Anstellungsbedingungen und zur Totalrevision des Personalreglements aus.
Knapp 72,9 Prozent der Stimmberechtigten legten ein Ja in die Urne. Den 4371 Ja- standen 1628 Nein-Stimmen gegenüber.
«Die Stimmbürger haben erkannt, dass unsere Anstellungsbedingungen nicht mehr zeitgemäss sind», analysiert Gemeindepräsident Walter Lipp das deutliche Resultat.
«Der Souverän ist – genau wie der Gemeinderat – der Ansicht, dass wir nur mit einer Totalrevision des Personalreglements auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig sind.»
Gleiche Bedingungen für alle
Die Gemeinde Baar führt damit auf den 1. Januar 2024 bis auf wenige Abweichungen dieselben Anstellungsbedingungen ein, wie sie ab dem neuen Jahr auch für alle Lehrpersonen im Kanton sowie für die kantonalen Verwaltungsangestellten gelten.
«Uns war es wichtig, dass alle Gemeindeangestellten gleichbehandelt werden», betont Walter Lipp.
«Deshalb wollten wir die Anstellungsbedingungen auch für unsere Verwaltungsmitarbeitenden übernehmen.»
Drei bis fünf Tage mehr Ferien für Mitarbeitende
Am 1. Januar 2024 tritt ein neues, transparentes Lohnsystem in Kraft, das flexibler gehandhabt werden kann und das auf Leistung setzt.
Die Mitarbeitenden erhalten je nach Alter drei bis fünf Tage mehr Ferien.
Die neuen Anstellungsbedingungen generieren jährliche Mehrkosten von 1'764'000 Franken, wobei 1'357'000 Franken das Lehrpersonal entfallen.
Die Hälfte dieser Aufwendungen übernimmt der Kanton.
407'000 Franken für Verwaltungspersonal
Für das Verwaltungspersonal rechnet die Gemeinde mit jährlichen Mehrkosten von 407'000 Franken, wobei für das Jahr 2024 lediglich 264'000 Franken budgetiert sind.
Ein Grossteil der Ausgaben fällt aufgrund des höheren Ferienanspruchs an.
«Wir werden versuchen, einen Teil dieser zusätzlichen Ferientage durch einen optimierten Ressourceneinsatz statt durch Personalwachstum zu kompensieren.»
So erklärt Walter Lipp die Reduktion der Mehrkosten.
Stimmbeteiligung bei rund 43 Prozent
Die beiden kommunalen Abstimmungsvorlagen wie auch die Steuergesetzvorlage des Kantons vermochten die Stimmbürger zu mobilisieren.
Die Stimmbeteiligung bei den kommunalen Vorlagen lag gemittelt bei gut 43 Prozent.
«Der Gemeinderat ist dankbar, dass sich die Baarer für die Zukunft der Gemeinde interessieren», sagt Gemeindepräsident Walter Lipp.
«Mit der Annahme der beiden Vorlagen haben sie den Weg für zwei zukunftsgerichtete Projekte geebnet.»