GTOB: «Global denken, lokal handeln, das zahlt sich langfristig aus»

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Region Arbon,

«Gewerbe Thurgau oberer Bodensee» kann seine Aktivitäten nach der Coronapause wieder aufnehmen. Das lokale Gewerbe schätzt die grosse Netzwerk-Plattform.

Gewerbeverein Arbon GTOB
Der Vereinsanlass in der Mosterei Möhl in Arbon sorgte für freudige Gesichter und unterhaltende Gespräche. - z.V.g.

Das Gewerbe Thurgau oberer Bodensee, kurz GTOB, bildet eine Sektion des kantonalen thurgauischen Gewerbeverbandes. Zurzeit umfasst der GTOB über 225 Mitglieder aus der Region Thurgau / Oberer Bodensee.

Andreas Heeb (49) aus Häggenschwil ist seit sechs Jahren Mitglied des Gewerbevereins und amtiert seit einem Jahr als Präsident der Sektion Roggwil, Berg, Freidorf.

Mit Nau spricht er über Ziele und Anliegen des lokalen Gewerbes und warum die Corona-Pandemie nicht nur negative Seiten hat.

Nau.ch: Was gibt es aktuell über den Gewerbeverein zu berichten und was steht als Nächstes auf dem Programm?

Der GTOB konnte nach dem Sommer endlich wieder die beliebten «Gewerbeapéros» durchführen. Im August waren wir zu Gast bei der Mosterei Möhl in Arbon. Alle haben sich riesig auf ein Wiedersehen nach einer so langen Durststrecke gefreut und den Abend sichtlich genossen.

Beim zweiten Anlass in diesem Jahr – 50 Jahre Kaufmann Oberholzer - kamen sogar noch etwas mehr Mitglieder, fast hundert Teilnehmer waren dabei.

GTOB
Andreas Heeb, Vizepräsident des GTOB. - z.V.g.

Im September fand der «Tag der lokalen Geschäfte» statt, ein Anlass, bei dem die Detaillisten den Kunden mit diversen Aktionen DANKE sagen. Im November findet dann noch der Berufswahlparcours statt. Ein Anlass für Schulabgänger, an dem sie verschiedene Betriebe besuchen können und somit einen ersten Eindruck in die Berufswelt erhalten.

Als Nächstes steht aber unser monatlicher «Znünihöck» auf dem Programm. Dieser findet jeweils am letzten Mittwoch im Monat statt und ist bei allen Mitgliedern sehr beliebt. Dort treffen sich Bänkler und Handwerker bunt gemischt zum «Znünitalk».

Nau.ch: Wie viele Mitglieder zählt der Gewerbeverein?

Aktuell sind wir knapp 250 Mitglieder, die Tendenz ist erfreulicherweise steigend.

Nau.ch: Warum lohnt sich ein Beitritt in den Gewerbeverein? Was ist Ihre Hauptaufgabe?

Weil Sie nirgends eine angenehmere Plattform finden, schnell und verschiedene lokale «Gwerbler» kennenzulernen. Sie können Ihr Netzwerk erweitern und direkt mit den Entscheidungsträgern diskutieren.

Bei uns sind alle Branchen herzlich willkommen und auch vertreten. Wenn Sie wissen wollen, was genau ein Hedge-Fonds ist oder wann sie Ihre Pflanzen am besten schneiden sollten – beim monatlichen «Znünihöck» ist jemand dabei, der Ihnen diese Fragen beantworten kann. Wo gibt’s das sonst?

Meine persönliche Aufgabe besteht darin, die verschiedenen Branchen und Leute zu vernetzen. Ebenfalls bin ich bei verschiedenen anderen Gremien involviert und halte die Mitglieder so immer up-to-date über das regionale Geschehen. Als GTOB sehen wir uns auch als Anlaufstelle bei Fragen und Anliegen rund ums KMU-Geschehen.

Nau.ch: Wie haben Sie die Corona-Pandemie als Verein bislang erlebt und gemeistert? Hat es Veränderungen gegeben?

Die grösste Herausforderung war sicherlich der fehlende persönliche Kontakt zu den Mitgliedern. Besprechungen können Sie auch digital erledigen – persönliche Kontakte und Gespräche sind jedoch durch nichts zu ersetzen.

Ich glaube, dass die Pandemie viele Menschen und Mitglieder schlussendlich näher zusammen bringt und der Wert eines persönlichen Gespräches wieder mehr Gewicht erhalten hat.

GTOB
Fast hundert Mitglieder nahmen am Anlass "50 Jahre Kaufmann Oberholzer" teil. - z.V.g.

Wir haben auch in diesem Jahr wieder Zuwachs erhalten, was eindeutig das Bedürfnis nach Zugehörigkeit unterstreicht. Veränderungen hat es sicherlich im Umgang mit digitalen Medien gegeben – jeder kennt sich jetzt mit Zoom oder Teams aus – was auch gut ist so.

Nau.ch: Gibt es fehlende Detailhändler in der Gemeinde? Also ein Geschäft, das Sie sich wünschten, dass es in der Gemeinde ansässig wäre?

Nein. Unsere Region ist sehr vielfältig und bietet für alle etwas – und wenn Sie es nicht sofort finden, fragen Sie am besten beim «Znünihöck» jemanden. Speziell da erleben wir es oft, dass neue Mitglieder immer wieder erstaunt sind, wie viele interessante und innovative KMUs es in der Region gibt.

Nau.ch: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Gewerbevereins?

Persönliche Treffen und spannendend lokale Projekte unter Einbezug des GTOB. Das Knowhow bei den GTOB-Mitgliedern ist enorm und sollte noch viel mehr genutzt werden.

Schlussendlich wünsche ich mir aber vor allem auch, dass die Ostschweizer, also unsere Kunden, das regionale Gewerbe unterstützen und bei ihren Einkäufen berücksichtigen. Global denken, lokal handeln, das zahlt sich langfristig immer aus – für alle.

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