Wie die Gemeinde Arbon mitteilt, schliesst die Erfolgsrechnung 2022 mit Ertragsüberschuss von 4'040'558,76 Franken erfreulicher ab als im Budget prognostiziert.
Stadthaus Arbon.
Stadthaus Arbon. - Nau.ch / Miriam Danielsson
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Die Erfolgsrechnung 2022 der Stadt Arbon schliesst bei 58,863 Millionen Franken Erträgen und 54,822 Millionen Franken Aufwendungen mit einem Ertragsüberschuss von 4'040'558,76 Franken ab.

Im Budget 2022 war ein Gewinn von 99'635 Franken prognostiziert worden.

Die Gründe für das gute Ergebnis liegen einerseits in den gegenüber den Prognosen tieferen Nettoaufwänden im Bereich Soziale Sicherheit, andererseits in den höheren Steuereinnahmen.

Trotz der Steuersatzsenkung von vier Prozent auf 72 Prozent liegen die Steuereinnahmen auf Vorjahresniveau.

Bilanzüberschuss von 19,661 Millionen Franken

Per 31. Dezember 2022 weist die Stadt Arbon im Eigenkapital einen Bilanzüberschuss von rund 19,661 Millionen Franken aus.

Dieser Bilanzüberschuss dient ausschliesslich zur Abdeckung von allfälligen Verlusten der Erfolgsrechnung in den kommenden Jahren.

Mit Blick auf ein hohes Eigenkapital kann auch längerfristig eine gute Finanzlage sichergestellt werden.

Soziale Sicherheit schloss besser ab als im Budget 2022

Der Bereich Soziale Sicherheit schloss gesamtheitlich um rund 2,4 Millionen Franken besser ab als im Budget 2022.

Die Gründe dafür liegen einerseits in den tieferen Ausgaben und der hohen Rückerstattungsquote in der Sozialhilfe und andererseits in den Einnahmen der Globalpauschalen im Bereich des Asylwesens.

Das Kriegsereignis in der Ukraine hat dazu geführt, dass die Einnahmen der Globalpauschalen, welche der Kanton an die Gemeinden ausrichtet, viel höher ausfielen als budgetiert.

Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass diese Globalpauschalen alle Kosten im Asylwesen abdecken sowie eine Entschädigung darstellen, welche für künftige Aufwendungen verwendet werden kann.

Arbon zeigt auf der Einnahmenseite ein erfreuliches Bild

Trotz der Turbulenzen der letzten Jahre zeigt sich bei der Stadt Arbon auf der Einnahmenseite ein erfreuliches Bild.

Die Nachwehen der Pandemie, die Verwerfungen auf dem Kapitalmarkt und der Krieg in der Ukraine wirkten sich im Berichtsjahr weit weniger stark auf die Finanzen aus als prognostiziert.

Mit Einnahmen von rund 21,3 Millionen Franken haben sich die Steuererträge gesamtheitlich betrachtet stabil entwickelt.

Im Jahr 2022 ist dies vorwiegend auf Mehreinnahmen aus Gewinn- und Kapitalsteuern der juristischen Personen zurückzuführen.

Kennzahl «Steuerkraft pro Einwohner» hat zugenommen

Gegenüber dem Budget schneiden diese Positionen rund eine halbe Million Franken besser ab.

Die hohen Einnahmen aus der Grundstückgewinnsteuer halten an: Mit 1'174'620 Franken übertrafen sie das Budget um 324'620 Franken.

Die Kennzahl «Steuerkraft pro Einwohner» hat erstmals nach zwei Jahren wieder zugenommen und beträgt neu 1923 Franken.

Der Rückstand gegenüber dem kantonalen Mittel konnte etwas verringert werden. Der durchschnittliche Wert im Thurgau liegt bei 2200 Franken.

Ambulante Pflege hat erwartungsgemäss stark zugenommen

So wie im privaten Rahmen stellen die Gesundheitskosten auch für die öffentliche Hand eine sehr grosse Herausforderung dar.

Die ambulante Pflege (Dienstleistungen der Spitex RegioArbon und Dritte) hat erwartungsgemäss weiter stark zugenommen.

Hier beliefen sich die Kosten im Jahr 2022 auf 2'175'898 Franken (Budget: 2'060'000 Franken).

Der Kostenbeitrag an die Langzeitpflege von 101,03 Franken pro Einwohner, total 1'527'862 Franken, unterschritt das Budget um 227'138 Franken (Abrechnung durch Kanton).

Investitionsrechnung schliesst mit Nettoinvestitionen ab

Die Investitionsrechnung 2022 schliesst mit Nettoinvestitionen in der Höhe von 1,935 Millionen Franken ab, budgetiert waren 4,487 Millionen Franken.

Zur Budgetabweichung haben vor allem aussergewöhnlich hohe passivierte Investitionseinnahmen geführt.

Die Rechnungsstellung für Abwasseranschlussgebühren grosser Überbauungen sowie der Beitrag des Kantons Thurgau für die Sanierung des Kappeli in den Vorjahren betragen total 0,93 Millionen Franken.

Des Weiteren mussten Investitionen in den Bereichen Sport und Freizeit, Gemeindestrassen und Abwasserbeseitigung teilweise verschoben werden beziehungsweise sind noch nicht abgeschlossen.

Selbstfinanzierungsgrad liegt deutlich über mittelfristigem Zielwert

Investitionen, die entgegen dem Budget die Aktivierungsgrenze von 100'000 Franken nicht erreichen, werden über die Unterhaltskonten in der Erfolgsrechnung gebucht.

Der Selbstfinanzierungsgrad liegt mit 318 Prozent wieder deutlich über dem mittelfristigen Zielwert von 100 Prozent.

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