AVA Geschäftsjahr 2019 – Kurzbericht
Der ARA Altenrhein flossen im Jahr 2019 total 9,3 Mio. Kubikmeter Abwasser zu. Dies sind 16,5% mehr als im sehr trockenen Vorjahr 2018.

Die Reinigungsleistung der ARA war insgesamt sehr gut, die gesetzlich vorgegebenen Einleitwerte wurden ausnahmslos erfüllt. Wichtigster Meilenstein war die Inbetriebnahme der vierten Reinigungsstufe.
Seit September 2019 wird ein Grossteil der Mikroverunreinigungen und Spurenstoffe aus dem gereinigten Abwasser entnommen. Das Kombi-Verfahren, bestehend aus einer Ozonierung und einer nachgeschalteten Filtration mit granulierter Aktivkohle, kostete brutto Fr. 19,4 Mio.
Nach Abzug der Bundesbeiträge im Umfang von Fr. 10,8 Mio. verbleiben zulasten des Verbands Fr. 8,6 Mio. Das Verfahren bewährt sich bis anhin und Optimierungen wurden bereits implementiert.
Ein Biomonitoring mit Fischbecken, welche mit gereinigtem Abwasser versorgt werden, belegt die Effizienz des Verfahrens und die erzielte Wassergüte. Die Altenrheiner Lösung gilt in Fachkreisen als Vorzeigeobjekt und Referenzanlage.
Anlagenteile werden energetisch optimiert
Ein umfassender Umbau mit Erneuerung sämtlicher Anlageteile ist im Bereich der Stapel- und Mischbehälter im Gange. Diese Anlagenteile werden energetisch optimiert und den veränderten Rahmenbedingungen angepasst.
Ebenfalls begonnen wurde mit dem Bau einer zweiten Annahmestelle für Co-Substrate. Die angelieferten Mengen an Speiseresten, Lebensmittelabfällen und Flüssigsubstraten konnten nochmals deutlich ausgeweitet werden.
Mit der zweiten Verarbeitungsstrasse werden die Weichen gestellt, damit die zukünftig benötigten Kapazitäten für dieses wichtige Zusatzgeschäft vorhanden sind. Zwischen 2016 und 2018 wurden die beiden Kläranlagen Rehetobel und Speicher ans AVA-Kanalnetz angeschlossen.
Seit November 2019 leitet auch die seit diesem Zeitpunkt ausser Betrieb stehende ARA Trogen-Wald das Abwasser nach Altenrhein ab. In der ersten Hälfte 2020 wird die alte Kläranlage zu einem Stapelbecken mit Pumpstation umgebaut.
Die beiden neuen Gemeinden wurden mit in den Verband integriert. Das Einzugsgebiet umfasst nun 17 Gemeinden mit rund 62'000 angeschlossenen Einwohnern.
Trocknungsanlage um eine Pelletierung erweitert
Die Führungsstruktur wurde auf die veränderte Zusammensetzung ausgerichtet und insbesondere die Zusammensetzung des Verwaltungsrats den neuen Gegebenheiten angepasst. Im Bereich der überregionalen Schlammentsorgung wurden im Berichtsjahr etwas mehr als 6'200 Tonnen Trockenklärschlamm verarbeitet.
In der Tendenz dürfte die Gesamtschlammmenge in den kommenden Jahren zunehmen und es werden vermehrt entwässerte Schlämme verarbeitet, wogegen die Flüssigschlammmenge stagniert. Im Berichtsjahr wurde die Trocknungsanlage um eine Pelletierung erweitert, was zu einer besseren energetischen Leistung beiträgt.
Probleme machte während mehreren Monaten der Abluftwäscher, was zu störenden Geruchsemissionen führte. Der Gesamt-Stromverbrauch 2019 lag bei 8,4 GWh. Davon wurden 6.88 GWh in den Blockheizkraftwerken selbst produziert.
Die Eigenstromproduktion nahm mengenmässig nochmals zu. Zwei moderne, sehr leistungsfähige Blockheizkraftwerke sind zentral für die Versorgung mit Ökostrom und Abwärme aus eigenen Quellen.