In einigen Gärten steht ein Sommerflieder, welcher zu den invasiven Pflanzenarten gehört. Die Stadt Affoltern gibt praktische Tipps für die Bevölkerung.
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Der Sommerflieder ist bei Schmetterlingen und Insekten zwar sehr beliebt, ist aber ein invasiver Neophyt, eine «eingewanderte» Pflanze, welche die einheimische Flora bedrängt. Archiv) - sda - Keystone/SIGI TISCHLER
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Geradezu magisch lockt der farbige Sommerflieder nektarsuchende Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an. Kein Wunder wird er auch Schmetterlingsstrauch genannt. Im Garten ist er beliebt, weil er noch bis in den Spätsommer üppig blüht.

Ursprünglich stammt der Sommerflieder oder Buddleja aus China und wurde im 19. Jahrhundert als Zierstrauch nach Europa eingeführt. Für den bis zu drei Meter hoch werdenden Strauch sind die zylinderförmigen Blütenstände typisch. Die Blütenfarbe variiert von Lila über Weiss bis hin zu Purpurblau.

Sommerflieder ist schädlich für die Natur

Nun könnte man meinen, dass der von Schmetterlingen rege besuchte Sommerflieder auch gut für die Biodiversität ist. Doch der schöne Strauch hat eine dunkle Seite: Der Sommerflieder wächst schnell und kann sich dank seiner vielen flugfähigen Samen auch rasch über weite Strecken ausbreiten. Ein einzelner Strauch kann mehrere Millionen Samen bilden.

Besonders in den wertvollen Flussauen, auf Ruderalflächen und im Wald überwuchert er rasch die einheimische Vegetation. Damit schädigt der Schmetterlingsstrauch gerade die seltenen Schmetterlingsarten, weil er ihre Futterpflanzen verdrängt. Auf dem Sommerflieder selber saugen nur häufig anzutreffende Arten Nektar und auch deren Raupen sind auf andere Futterpflanzen angewiesen.

Tipps für private Gartenbesitzer

Das Abschneiden des Strauchs ist beim Sommerflieder wenig wirkungsvoll. Er treibt rasch mit zahlreichen Stockausschlägen wieder aus. Die beste Methode ist das komplette Ausgraben mitsamt den Wurzeln. Wem der Sommerflieder ans Herz gewachsen ist, sollte die Blütenstände frühzeitig (vor der Samenbildung) abschneiden und im Abfall entsorgen.

Hilfe bei der Bestimmung

Zur Bestimmung der Pflanzen gibt es mittlerweile zahlreiche Apps. Bei Unsicherheiten, ob eine Pflanze im Garten invasiv ist und entfernt werden sollte, hilft die Stadt Affoltern am Albis ebenfalls weiter. Einwohnerinnen und Einwohner von Affoltern am Albis können ein Mail mit zwei bis drei Fotos der Pflanze (Blüten, Blätter) senden.

Fachleute werden versuchen, die Pflanze zu bestimmen und geben innerhalb weniger Tage eine Rückmeldung, ob die Art invasiv ist oder nicht.                                  

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