Muri bei Bern: Defizit von einem Steueranlagezehntel erwartet
Die Gemeinde Muri bei Bern rechnet im Allgemeinen Haushalt für 2021 mit einem Aufwandüberschuss von CHF 3,88 Mio.

Der Gemeinderat von Muri bei Bern hat das Budget 2021 zuhanden des Grossen Gemeinderates verabschiedet. Er stellt fest, dass die Corona-Krise im kommenden Jahr seine Spuren im Finanzhaushalt hinterlassen wird.
Die Gründe für das erwartete Ergebnis sind die Auswirkungen von Corona und höhere Leistungen in den Finanzausgleich. Wegen der Covid-19-Folgen ist einerseits der geplante Steuerertrag gegenüber dem Budget 2020 um CHF 1,6 Mio. rückläufig und andererseits sind um CHF 0,8 Mio. höhere Zahlungen in den kantonalen Lastenausgleich für die öffentliche Sozialhilfe zu erwarten.
Gleichzeitig wird die Zahlung in den kantonalen Finanzausgleich gegenüber dem Budget 2020 um CHF 1,2 Mio. Zunehmen. Dies Aufgrund der höheren Steuererträge von 2018 und 2019. Die erwarteten tiefen Steuererträge sollten für das Jahr 2021 jedoch einmalig sein.
Schulden steigen aufgrund anstehender Grossinvestitionen an
Es ist damit zu rechnen, dass sich die Steuereinnahmen 2022 wieder verbessern werden. Auch sollte der Ertrag ab 2023 in etwa dieselben Zahlen wie in den letzten Jahren erreichen. Zudem werden in diesen Jahren auch die Zahlungen an den kantonalen Finanzausgleich wiederum niedriger ausfallen.
Der Gemeinderat vertritt die Auffassung, dass dieses Defizit einmalig ohne Anpassungen der Steueranlage vertretbar ist. Dies aufgrund der hohen Reserven (Bilanzüberschuss und Finanzpolitische Reserven von insgesamt 8 Steueranlagezehnteln) und den verbesserten Aussichten für die Folgejahre.
Die Finanzplanung zeigt auf, dass bei gleichbleibender Steueranlage im Jahr 2022 noch eine Unterdeckung von rund CHF 2,0 Mio. (1/2 Steueranlagezehntel) zu erwarten ist, während ab 2023 und den Folgejahren mit nahezu ausgeglichenen Ergebnissen gerechnet wird. 2020 erfolgte in Muri eine Senkung der Steueranlage von 1,20 auf 1,14. Mit dieser Steueranlage zeichnet sich die Gemeinde nach wie vor als eine der steuerattraktivsten Gemeinden des Kantons Bern aus.
Hohe Investitionen der Gemeinde Muri
Gemäss der Planungen werden in den kommenden Jahren hohe anstehende Investitionen die Schuldenentwicklung belasten. Gleichzeitig sollen mittelfristig (ohne die Corona-geprägten Jahre 2021 und 2022) genügend Mittel für einen ausgeglichenen Finanzhaushalt zur Verfügung stehen. Hierin besteht nach wie vor ein Zielkonflikt
Der Gemeinderat ist sich dieser Problematik bewusst. Er will jedoch untermauern, dass er dem Ziel der Werterhaltung gemeindeeigener Liegenschaften Beachtung schenkt. Dies mit der Berücksichtigung von drei grossen Liegenschaftssanierungsprojekten in der Investitionsplanung 2020 bis 2025.
Der Gemeinderat legt auch während der Corona-Krise bei der Führung des Finanzhaushaltes grossen Wert auf Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Nachhaltigkeit.