Auf den Dächern des Psychiatriezentrums Münsingen hat sich eine Storchenkolonie niedergelassen und zieht mehrere Jungtiere auf.
Störche PZ Münsingen
Ein Horst mit Jungtieren auf dem Dach des Psychiatriezentrums Münsingen - zvg
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Bereits 2018 konnte nach rund vier Jahrzehnten ohne Brutnachweis ein Storchenpaar auf dem Dach des Psychiatriezentrums Münsingen beobachtet werden. Auch zu Beginn der diesjährigen Brutsaison im März hielten sich insgesamt 14 Störche auf dem Gelände auf.

«Ende März konnten wir davon ausgehen, dass es sich um 6 Brutpaare handelt», erzählt Robert Schoop von Storch Schweiz. Sie haben auf den Dächern des PZM je einen Horst errichtet.

Jungstörche machen einen gesunden Eindruck

Ende Mai konnte Schoop einen Blick in den Horst auf Haus 22 des PZM werfen und die vier Jungstörche im Nest beringen. «Sie machen einen gesunden Eindruck und haben sich bisher gut entwickelt», bestätigt der Experte.

Die Jungstörche auf Haus 22 sind die ältesten, sie schlüpften laut Schoop in der Woche 16. Auch auf Haus 24 und Haus 42 gibt es jeweils einen Horst mit ursprünglich je drei Jungstörchen. Das Geschehen in diesen drei Horsten kann über eine Webcam mitverfolgt werden.

Störche Münsingen
Ein Storch mit Nistmaterial in der Nähe des PZM. - zvg

Die Webcam auf Haus 42 musste Anfang Woche jedoch kurz ausgeschaltet werden. Der traurige Grund: In der Nacht auf Montag erlagen zwei Jungstörche den kalten Temperaturen. Dies bestätigte das PZM gegenüber bern-ost.ch.

Bereits im August geht es ins Winterquartier

«Bei weiterhin positiver Entwicklung ist zu erwarten, dass die Jungstörche von Haus 22 Ende Juni ausfliegen und die Umgebung erkunden», erklärt Robert Schoop. Ab diesem Zeitpunkt werden die Jungen auch nicht mehr gefüttert, sondern müssen sich selber um die Nahrungsbeschaffung kümmern.

Die Jungstörche werden sich dann bereits Anfang August auf den Weg ins Winterquartier nach Spanien machen. Die Altstörche folgen jedoch erst im September, weiss Schoop.

Das PZM bietet das perfekte Zuhause

Störche brüten bevorzugterweise auf hohen Bäumen oder Gebäuden mit guter Rundsicht. Der Storchenkenner vermutet, dass dies mit der verbundenen Sicherheit vor Fressfeinden, etwa Füchsen, zusammenhängt. Die Dächer des PZM bieten den Störchen sowohl eine weite Aussicht als auch genügend Höhe.

Störche PZM
Vom Dach des Psychiatriezentrums haben die Störche eine gute Aussicht über das Gelände. - zvg

Auch das Nahrungsangebot rund um das Psychiatriezentrum schätzt der Experte als ideal ein. Im nahegelegenen Thurnenmoos können immer wieder beringte Störche aus Münsingen beobachtet werden. «Wäre ich ein Storch, würde ich wahrscheinlich auch auf einem Dachteil des PZM residieren», gibt Schoop zu.

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