Wie die Gemeinde Kiesen mitteilt, geht nach 36 Jahren die langjährige Leitung des Altersheims Oberdiessbach in Pension. Zwei Nachfolger wurden ausgewählt.
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Eine Frau in einem Altersheim geht mithilfe eines Rollators. (Symbolbild) - Keystone
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1986 und 1987 wurden gleich zwei Neubauten eingeweiht, das Altersheim und das Bezirksspital. Während Letzteres in eine Pflegeeinrichtung umfunktioniert wurde, erfuhr das Altersheim im Lauf der Zeit diverse Attraktivitätssteigerungen.

Start mit sieben Angestellten

Bei einem Aufwand von 377'000 Franken für die ersten acht Betriebsmonate wurde ein Defizit von 70'000 Franken veranschlagt. Die Pensionspreise betrugen zwischen 38 und 55 Franken. Das Durchschnittsalter der 31 Pensionäre betrug 82 Jahre, das Team bestand aus sieben Angestellten.

Der damals 29-jährige Werner Stucki übernahm eine interessante Stelle und legte damit den Grundstein für sein «Lebenswerk». Er gab dem Altersheim ein Gesicht und baute die Institution zusammen mit Pflegedienstleitung, Personal und Heimgremien zum vielseitigen Dienstleistungsbetrieb aus.

Aus Gemeindeverband wird AG

Gestiegene Bedürfnisse und Ansprüche führten zu einem Ausbau des Stellenetats auf heute 16 Voll- und Teilzeitstellen. Erfreut verweist der Verwaltungsratspräsident Stefan Beer auf die rund 40 Personen, die sich freiwillig engagieren.

«Diese Freiwilligen tragen einen wesentlichen Beitrag zum Wohlfühleffekt der Pensionäre und zum weitherum bekannten ‹Spirit› des Altersheims bei», erklärt er.

Ein wichtiger Meilenstein war 2016 die Überführung des Verbands von neun Gemeinden in eine nicht gewinnorientierte Aktiengesellschaft. Damit konnten die Entscheidungswege deutlich verkürzt werden.

Motiviertes Nachfolgeduo

Mit einer Fassaden- und Dachrenovation samt Photovoltaikanlage wurde ein weiteres Zeichen gesetzt. Der Anbau für 20 Wohnungen mit Dienstleistungen erweiterte 2018 das Betreuungsangebot. Zusammen mit ihrem Chef geht auch die langjährige Pflegedienstleiterin Vroni Baltisberger in Pension.

Für beide galt gleichermassen, dass sie nebst Zeit und Nervenkraft auch viel Herzblut investiert haben. Trotz vielen schönen Erinnerungen schaut Werner Stucki auch mit einem weinenden Auge zurück.

«Ich bedaure, dass im Gesundheitswesen vieles immer komplizierter wird. Änderungen führen nicht unbedingt zu besseren Resultaten, gerade auch finanziell. Die vom Kanton verlangten hohen Ausbildungsstandards führen dazu, dass viele Heime zu wenig Pflegefachpersonal finden.»

Mit Tom Aebersold und Gudrun Doll hat der Verwaltungsrat ein motiviertes neues Leitungsduo gewählt. Tom Aebersold und der neuen Pflegedienstleiterin sind das Team und die Begegnung auf Augenhöhe wichtig. Gudrun Dolls Wahl dürfte einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Altersheims Oberdiessbach darstellen.

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