Kanton Aargau: Europäische Tage des Denkmals 2023 zeigen Baukultur
Wie der Kanton Aargau berichtet, finden am 9. und 10. September 2023 auch im Kanton Aargau zahlreiche kostenlose Führungen und Workshops statt.
Die Europäischen Tage des Denkmals finden 2023 in der Schweiz bereits zum 30. Mal statt.
Am zweiten Septemberwochenende, 9. und 10 September 2023, organisiert die Kantonale Denkmalpflege zusammen mit zahlreichen kulturellen Institutionen im ganzen Kanton Aargau Führungen und Workshops.
Es beteiligen sich Museen in Aarau, Baden, Lenzburg, Rheinfelden, Windisch und Zofingen. Auch das Kloster Muri, verschiedene Standorte des Museums Aargau sowie die Kantonsarchäologie bieten attraktive Angebote an.
Privatpersonen öffnen ihre Häuser und Fachpersonen führen durch eindrückliche Bauten, an denen Geschichte erlebbar wird.
Attraktionen von Boniswil bis Zofingen
Einen Besuch wert ist beispielsweise das Sandmeierhaus in Boniswil, das 2021 unter kantonalen Denkmalschutz gestellt und 2022 substanzschonend restauriert wurde.
Die dabei durch den Eigentümer angelegte, lückenlose Dokumentation zur mehr als zweihundertjährigen Geschichte des Hauses wertet das halböffentlich genutzte Gebäude zusätzlich auf.
Auch Filme sind wertvolle Kulturgüter. Das Museum Zofingen verfügt mit den Scholl-Filmen über ein wichtiges audiovisuelles Kulturerbe, das über Zofingen hinaus als wichtiges historisches Zeitzeugnis gilt.
Ausstellung im ehemaligen Legionslager
Weiter präsentieren Mitarbeitende des Legionärspfads Vindonissa die Funde des Schutthügels im ehemaligen Legionslagers.
Tausende Objekte, insbesondere aus Leder und Holz sind darin äusserst gut erhalten geblieben. Darunter 65 vollständig lesbare Holztäfelchen.
Willkommen in Rheinfelden
Die Kantonale Denkmalpflege fokussiert ihre Veranstaltungen auf Rheinfelden und den Samstag, 9. September 2023.
Begleitet von festlichen Fanfarenklängen des Capriccio Barockorchesters eröffnet Regierungsrat Alex Hürzeler den Europäischen Tag des Denkmals 2023 in der Marktgasse in Rheinfelden.
Anschliessend geben Stadtammann Franco Mazzi und der kantonale Denkmalpfleger Reto Nussbaumer kurze Einblicke in die vielfältige Kultur- und Baugeschichte der Stadt.
Fachpersonen über die Schulter blicken
Am Infostand der Kantonalen Denkmalpflege sind ab 9.30 Uhr die begehrten Tickets für die kostenlosen Führungen erhältlich.
Ina Link wird im Fricktaler Museum zusammen mit anderen Restauratoren verschiedene Techniken zeigen.
Hier kann den Fachpersonen über die Schulter geblickt oder direkt selbst Hand angelegt werden.
Reparieren und Wiederverwenden in Rheinfelden
Die Bauten der Rheinfelder Altstadt erzählen eine reichhaltige Geschichte. An den meisten von ihnen wurde repariert und wiederverwendet.
Besonders eindrücklich wird das in der spätgotischen Johanniterkapelle, welche im 15. Jahrhundert erbaut wurde.
Die restaurierten Wandmalereien machen die Szenen für die Betrachtenden wieder lesbar und zeigen beeindruckende mittelalterliche Szenen.
Im Chor der Stadtkirche sind liturgische Textilien zu sehen
Unter dem Kapellendach wurde die Konstruktion des Dachwerks saniert. Der Restaurator im Holzbau erläutert die aufwändigen Arbeiten.
Mit viel Fingerspitzengefühl kümmert sich die Arbeitsgruppe Paramente um einen der wertvollsten und mit über 300 Objekten einen der reichsten Paramentenschätze des Kantons Aargau.
Anlässlich der Denkmaltage werden ausgesuchte liturgische Textilien im Chor der Stadtkirche präsentiert und deren Restaurierung und Pflege durch die Textilrestauratorin Ina von Woyski erläutert.
Viele öffentliche und private Gebäude können an Denkmaltagen besucht werden
An den Denkmaltagen können weitere öffentliche und private Gebäude unter fachkundiger Führung besichtigt werden, darunter der Schönauerhof, das Hugenfeldschulhaus, das Commandantenhaus, der Elsässerhof, das Hotel Schützen, der historische Ratssaal, das Gasthaus zum Goldenen Adler, der Saalbau Hotel Bahnhof, die Villa Sommerau, ein als Restaurierungswerkstatt genutztes Mühlengebäude, das Fricktaler Museum, die Kurbrunnenanlage sowie die historischen Gebäude der Brauerei Feldschlösschen.
Ein Rundgang thematisiert die Wirtshausschilder der Altstadt.
Auf einem weiteren führt der Stadtbaumeister zu weniger beachteten Orten und Bauten sowie deren Bedeutung und mögliche Zukunft in der Fortschreibung von Rheinfeldens Stadtentwicklung.
