Im Jahr 2022 wurde im Kanton Aargau eine deutliche Zunahme der Anzahl Straftaten verzeichnet. Vor allem die Vermögenskriminalität hat zugenommen.
Kantonspolizei Aargau
«Allgemein bestätigt sich auch diesen Sommer die alte Erkenntnis, dass Einbrecher im Sommerhalbjahr vorzugsweise tagsüber zuschlagen. So etwa, während die Bewohner im Garten oder sonstwo aus - Kantonspolizei Aargau
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Die Anzahl der registrierten Straftaten, 2022: 32'212, ist im vergangenen Jahr um rund 26 Prozent gestiegen, Vorjahr: 25'407.

Allerdings sind rund fünf bis acht Prozent auf eine Systemumstellung zurückzuführen und betreffen das Jahr 2021. Die Aufklärungsquote der Gesamtdelikte war mit 44.6 Prozent, Vorjahr: 50.1 Prozent, leicht rückläufig.

Mit einer Zunahme von 80 Prozent, 2022: 1'953; 2021: 1'084, haben die Einbruchsdelikte trotz grosser Präventionsbemühungen signifikant zugenommen, wobei fünf bis acht Prozent der ausgewiesenen Straftaten das Jahr 2021 betreffen, Systemumstellung.

Ein Schwerpunkt zeigte sich unter anderem bei den seriell verübten Straftaten grenzüberschreitend agierender Täterschaften.

Die Kriminalität im digitalen Raum hat erneut zugenommen

Auch im Jahr 2022 steigt die Zahl der Straftaten im digitalen Raum weiter an. Mit 3'025 Delikten wurde mit einer Zunahme von 23 Prozent ein neuer Höchststand erreicht, Vorjahr: 2'464.

Insbesondere wurde eine Zunahme von Cyberbetrugsdelikten und Cybersexualdelikten registriert.

Bei Gewaltstraftaten und Raubdelikten hat die Polizei eine hohe Aufklärungsquote

Erneut konnten alle Tötungsdelikte, 2022: 15, 2021: elf, geklärt werden. Auch bei den leicht zunehmenden Gewaltstraftaten und Raubdelikten wurden hohe Aufklärungsquoten, Gewaltstraftaten: 87 Prozent, Raub: 69 Prozent, verzeichnet.

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Kantonspolizei Aargau. (Symbolbild) - Kantonspolizei Aargau

Zunehmend verzeichnet werden sexuelle Handlungen mit Kindern, 2022: 88, 2021: 76. Die Zahl der registrierten Verbreitung verbotener Pornografie und Gewaltdarstellungen via Smartphone fällt auf und weist auf eine mangelnde Sensibilisierung der betreffenden Personen bezüglich Strafbarkeit hin.

2022 ereignete sich eine hohe Anzahl tödlicher Verkehrsunfälle

Die Zahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle betrug 2'666, Vorjahr: 2'420, wobei die Zahl der Unfälle innerorts angestiegen ist. Es wurden 1'366 Personen, Vorjahr: 1'222, verletzt, 227 davon schwer, Vorjahr: 231.

Die Zahl der Verkehrstoten ist mit 22 im Vergleich zu den Vorjahren, 2021: neun, mehr als doppelt so hoch. Die unterschiedlichen Unfallursachen bei den tödlichen Verkehrsunfällen erschweren generelle Handlungsansätze.

Hauptunfallursachen sind bei den übrigen Unfällen dieselben wie im Vorjahr: Missachtung Vortrittsrecht, Nichtanpassen der Geschwindigkeit, Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie Fahren unter Alkoholeinfluss.

Die Polizei muss sich an die veränderte Lage anpassen

Die Zahlen zeigen, dass Sicherheit keine Selbstverständlichkeit ist. Die Lage im In- und Ausland spiegelt sich auch in den Statistiken wider. Wie sich die Lage verändert, muss sich auch die Polizei wandeln.

Gesetzliche Grundlagen für einen interkantonalen und internationalen Datenaustausch müssen geschaffen und bestehende Prozesse und Systeme überprüft werden, um für zukünftige Phänomene gewappnet zu sein. Für eine Polizei der Zukunft – für ein Ja zu Sicherheit und Stabilität.

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