«Bienenfreundliche Landwirtschaft» Aargau: Positive Bilanz

Bauernverband Aargau
Bauernverband Aargau

Aarau,

Die Trägerschaft des Ressourcenprojekts «Bienenfreundliche Landwirtschaft» im Kanton Aargau zieht nach acht Projekt-Jahren eine positive Bilanz.

Gruppenfoto Bienenprojekt Aargau
V. l. n. r.: Ralf Bucher, BVA, Markus Dieth, Regierungsrat, Karin Keller, Betriebsleiterin, Bea Vonlanthen, Agrofutura, Michel Fischler, mf Landwirtschaft und Umwelt, Matthias Albrecht, Agroscope, Andreas König, Aargauer Bienenzüchterverein, Matthias Müller und Josef Burri, Landwirtschaft Aargau. - zVg

Wild- und Honigbienen sind für die Bestäubung vieler landwirtschaftlicher Kulturen unersetzlich. Landwirte und Imker im Kanton Aargau haben deshalb in einem achtjährigen Projekt Massnahmen getestet, mit denen die landwirtschaftliche Bewirtschaftung bienenfreundlicher gestaltet werden kann.

Der Kanton und die Trägerschaft des Projekts haben an einer Medienkonferenz unter Beisein von Regierungsrat Dr. Markus Dieth eine positive Bilanz gezogen und die wichtigsten Erkenntnisse vorgestellt.

Projekt verzeichnete rund 600 Teilnehmende

Von 2017 bis 2025 haben rund 340 Landwirte und 260 Imker mit gezielten Massnahmen ihre Praxis angepasst, um die Lebensgrundlagen von Honig- und Wildbienen im Kulturland zu verbessern.

Der Kanton, der Bauernverband Aargau und der Verband Aargauer Bienenzüchtervereine ziehen am Schluss des Projekts eine positive Bilanz.

Wirkungsvolle Massnahmen

Die Kleeblüte in Kunstwiesen während der Trachtlücke war eine sehr wirkungsvolle Massnahme für die Entwicklung von Hummeln. Auch die Honigbienen sammelten darin mehr Futter, wodurch die Imkerschaft im Sommer weniger zufüttern musste.

Angelegte Sandhaufen wurden von den zahlreichen bodennistenden Wildbienen gerne angenommen, besonders wenn diese an südexponierter Lage angelegt und offengehalten wurden.

Allgemein kann die Landwirtschaft beim Schnittzeitpunkt und bei der Schnitttechnik auf die Bienen Rücksicht nehmen, beide Massnahme reduzieren die Mortalität von Honig- und Wildbienen. Beim Ausbringen von Pflanzenschutzmittel sollte möglichst der Kontakt der Mittel mit Bienen vermieden werden.

Im Dialog sein

Früher haben viele Landwirtschaftsbetriebe gleichzeitig selbst auch geimkert. Heute ist das nicht mehr so. Im Projekt wurde deshalb der Austausch gefördert.

Und es hat sich gezeigt, dass Imker und Landwirte, die im Dialog stehen, gegenseitiges Verständnis aufbringen und Rücksicht aufeinander nehmen. Zudem bewirkt die Verständnisförderung eine höhere Umsetzungsbereitschaft.

Sympathieträger Bienen

Bienen sind positiv konnotiert. Die Bauernfamilien kennen den Nutzen der Bienen und setzen sich gerne für sie ein. Zu Beginn des Projekts kamen von Landwirten viele positive Rückmeldungen, wie zum Beispiel von Urs Bryner, Landwirt aus Othmarsingen:

«Wir Landwirte haben vom Bienensterben gehört und sind besorgt, weil wir wissen, dass wir auf die Bienen angewiesen sind. Das Projekt gibt uns konkrete Massnahmen, die wir auf unserem Betrieb umsetzen können. Manch einer von uns würde auch ohne Beiträge Massnahmen umsetzen, einfach weil er weiss, dass sie eine positive Wirkung auf die Bienen haben.»

Bei der Umsetzung der Massnahmen steigt deren Akzeptanz bei den Landwirten, wenn sie in den betrieblichen Ablauf passen und möglichst wenig wiederkehrenden Aufwand verursachen. Besonders motivierend für die Landwirte ist, wenn sie die Wirkung der Massnahmen selbst feststellen können.

Massnahmen werden weitergeführt

Das kantonale Vernetzungsprojekt Labiola bildet bereits eine gute Grundlage zur Förderung der Biodiversität im Kanton Aargau. Das Projekt hat darauf aufgebaut.

Massnahmen, die mit dem Bienenprojekt eingeführt wurden und eine positive Wirkung erzielen, wie beispielsweise die Kleeblüte in der Trachtlücke und die Sandhaufen, wurden nahtlos in das Labiola überführt. Damit erzielt das Projekt über seine Laufzeit hinaus eine positive Wirkung.

Der Bund unterstützte das Projekt im Rahmen des Ressourcenprogramms nach Art. 77a und b LWG. Der Kanton beteiligte sich am Projekt mit einem Beitrag aus dem Swisslos Fonds. Die Forschungsanstalt Agroscope und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) haben das Projekt wissenschaftlich begleitet.

Regierungsrat Markus Dieth freut sich über die wichtigen Erkenntnisse zur Förderung einer bienenfreundlichen Landwirtschaft und hofft, dass die beteiligten Imker und Landwirte weiterhin in Kontakt bleiben und so das gegenseitige Verständnis weiter vertiefen können.

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