Flughafen und Bahnhof sind die beliebtesten Fahrziele der Uber-Kunden in Zürich. Das bereitet dem ÖV-Betreiber keine Sorgen.
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Das Logo des US-Taxidienstleisters Uber. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die zwei beliebtesten Ziele der Zürcher Uber-Kunden sind Flughafen und Bahnhof.
  • Seit diesem Sommer gibt es den Billig-Dienst Uber Pop in der Schweiz nicht mehr.

Ein paar Mal auf das Smartphone getippt, schon ist das Uber-Taxi bestellt. Doch wohin fahren die Kunden? Dies hat das US-Technologieunternehmen für Zürich ausgewertet. Beliebtestes Ziel diesen Sommer: Der Flughafen Zürich. Auf dem zweiten Platz ist der Bahnhofsplatz. Beides Orte, die auch mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar sind.

Luchst Uber dem ÖV Kunden ab? Beim Zürcher Verkehrsverbund ZVV läuten die Alarmglocken noch nicht: «Mit 1,8 Millionen Fahrgästen pro Tag sind bei uns keine Auswirkungen spürbar», sagt Sprecher Caspar Frey zu Nau. «Aufgrund der Situation auf den Strassen in und um Zürich ist der öffentliche Verkehr gerade in den Hauptverkehrszeiten in einer starken Wettbewerbsposition.» Einen Trend, dass ÖV-Kunden vermehrt auf das Uber-Taxi umsteigen, kann der ZVV nicht feststellen.

Laut Uber werden die meisten Fahrten am Wochenende gebucht. Doch wie viele Fahrten es sind, will das Unternehmen nicht rausrücken. Allerdings dürften es schon mehr gewesen sein. Denn der besonders beliebte Billig-Dienst Uber Pop, bei dem jeder Autobesitzer Gäste chauffieren durfte, hat das Unternehmen diesen Sommer nach Lausanne und Zürich auch in Basel eingestampft. Zuvor drohte dem Konzern Ärger mit Behörden und Gewerkschaften. Jetzt kurven nur noch lizenzierte Uber-Fahrer umher. Damit ist Uber teurer geworden.

Mehr Verkehr, weniger ÖV

Wird Uber nicht reguliert, konkurriert der Taxi-Dienst wegen tiefer Preise durchaus den öffentlichen Verkehr. Dies zeigen mehrere Untersuchungen aus den USA. So kommt der Verkehrs-Analyst Bruce Schaller zum Schluss, dass in Los Angeles viele Fahrgäste Uber buchen, die sonst den ÖV genutzt hätten. Er rechnet, dass seit dem Markteintritt von Uber in der Stadt jährlich zusätzlich 9,1 Milliarden Auto-Kilometer mehr gefahren werden. Auch, weil die Fahrer sich zwischen den Fahrten bewegen und Passagiere von daheim abholen müssen.

Auch die Planungsbehörden in Boston kommen mit einer Umfrage zum gleichen Schluss. Demnach würden 42 Prozent der Uber-Kunden den öffentlichen Verkehr nutzen, wenn der Dienst nicht verfügbar wäre. 12 Prozent wären sonst mit dem Fahrrad und 5 Prozent zu Fuss unterwegs.

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