Die Zahl der Regelinsolvenzen in Deutschland ist zuletzt deutlich gestiegen.
Euro-Geldscheine
Euro-Geldscheine - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Endgültige Ergebnisse für Oktober - Frühindikator für Dezember.

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gab am Mittwoch endgültige Zahlen für Oktober vergangenen Jahres heraus – demnach meldeten die Amtsgerichte 17,9 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen als im Oktober 2021. Schon im September war die Zahl deutlich um 17,6 Prozent gestiegen. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger beliefen sich für Oktober auf 0,8 Milliarden Euro – nach 1,0 Milliarden Euro im Vorjahr.

Die meisten angemeldeten Pleiten gab es im Oktober im Baugewerbe mit 251 Fällen, gefolgt vom Handel einschliesslich der Reparatur und Instandhaltung von Fahrzeugen mit 206 Verfahren.

Die Statistiker gaben auch erste Zahlen für Dezember bekannt – demnach gab es im letzten Monat des vergangenen Jahres 3,1 Prozent mehr Firmeninsolvenzen als im Vormonat. Dabei handelt es sich aber um vorläufige Zahlen. Gleichwohl seien sie ein «Frühindikator», der Hinweise auf die Entwicklung gibt.

Die Auskunftei Creditreform hatte im Dezember einen Anstieg der Firmenpleiten für das gesamte Jahr 2022 um vier Prozent verglichen mit 2021 vermeldet. Das lag demnach massgeblich an der Energiekrise und dürfte der «Auftakt für eine weitere Beschleunigung des Insolvenzgeschehens» gewesen sein.

Die Verbraucherinsolvenzen gingen im Oktober um 15,7 Prozent im Jahresvergleich zurück. Diese Entwicklung muss nach Angaben des Statistikamts aber weiterhin im Zusammenhang mit der Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens für überschuldete Verbraucher gesehen werden. Viele hielten ihren Antrag zurück, um davon zu profitieren, was 2021 zu einem starken Anstieg führte. Dieser «Nachholeffekt» scheine aber inzwischen beendet zu sein, erklärte das Bundesamt.

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