Negativzinse treiben die Immobilienpreise in die Höhe. Die UBS sieht in Zürich und Genf trotzdem kein Blasenrisiko.
Zürich Immobilien
Beim Preisniveau hat Zürich mittlerweile Genf überholt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die UBS hält die Immobilienpreise in Zürich und Genf für überbewertet.
  • Ein Blasenrisiko sieht die Grossbank in München, Toronto oder Hongkong.

Wohnraum in der Stadt ist teuer. Das dürfte sich bald auch nicht ändern, wie eine neue Studie der UBS zeigt. Für die Untersuchung wurden 24 internationale Metropolen unter die Lupe genommen, darunter Genf und Zürich.

Immobilien in der Limmatstadt sind teurer geworden, mittlerweile hat Zürich beim Preisniveau Genf überholt. «Die Eigenheimpreise haben sich weiter vom Landesdurchschnitt abgekoppelt, aber die starke Einkommensentwicklung verhinderte einen Anstieg der Ungleichgewichte», kommentieren UBS-Ökonomen.

Genf Immobilien
Auch Genf ist ein teures Pflaster. - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Bei beiden untersuchten Städten hält die Grossbank die Immo-Preise für überbewertet. Dennoch will die UBS in der Schweiz nicht von einem Blasenrisiko sprechen.

Negativzinse treiben Preise hoch

Laut der Grossbank ist das tiefe Zinsniveau entscheidend, um die Zahlungsbereitschaft für Wohneigentum weiterhin hochzuhalten. Aktuell liegen die Hypothekarzinse auf einem Rekordtief – und die sinken immer weiter, wenn auch weniger schnell als auch schon.

Die Situation dürfte sich bald nicht ändern. Die Zentralbanken werden an ihrer Negativzinspolitik festhalten – möglicherweise auf Jahre hinaus. Mittelfristig dürfte das Preisniveau in Schweizer Grossstädten darum nicht sinken, glauben die UBS-Ökonomen.

UBS Immobilien
Zürich und Genf sind überbewertet, trotzdem sieht die UBS kein Blasenrisiko. - UBS

Während die untersuchten inländischen Städte nur überbewertet sind, rechnet die Grossbank in einigen ausländischen Metropolen mit einem Blasenrisiko. Besonders hoch ist dieses in München, Toronto, Hongkong und Amsterdam.

Unter dem Strich kein Wachstum

Gleichzeitig ist zum ersten Mal seit 2012 das globale Wachstum zu einem Stillstand gekommen. Nur in Boston, Moskau sowie Städten der Eurozone verteuerten sich Immobilien noch deutlich. Der weltweite Rückgang der Zinsen würde den Immobilienmärkten keinen neuen Impuls geben, sagt Claudio Saputelli, Immobilien-Experte bei der UBS.

«In vielen Städten sind Hypothekarzinsen nicht der Flaschenhals bei Eigenheimkäufen. Vielmehr fehlen den meisten Haushalten schlicht die nötigen Eigenmittel, um die Finanzierungskriterien der Banken zu erfüllen.» Dies stellt seiner Meinung nach eines der grössten Risiken für Immobilienwerte in urbanen Zentren dar.

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