Die Aktien der Credit Suisse sind am Freitagmittag so tief wie noch nie in diesem Jahr. Die Marktbeobachter sehen nach den jüngsten Debakeln noch offene Fragen.
Credit Suisse Finma CS
Das Logo der Credit Suisse. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Talfahrt der Credit-Suisse-Aktie setzte sich am Freitag fort.
  • Gegen Mittag sackten die Aktien auf neue Jahrestiefstände ab.
Ad

Die Talfahrt der Credit Suisse-Aktie hat sich auch am Freitag fortgesetzt. Gegen Mittag sind die Titel der Grossbank auf neue Jahrestiefstände abgesackt. Nach den Debakeln um den Hedgefonds Archegos und die Greensill-Fonds sehen Marktbeobachter noch viele ungeklärte Fragen. Und erwarten eine längere Periode der Unsicherheit.

Gegen 13.50 Uhr notieren die CS-Titel noch 1,6 Prozent im Minus bei 9,87 Franken. Dies, nachdem sie kurz zuvor bei 9,73 Franken ein neues Jahrestief markiert hatten.

Seit Jahresbeginn beträgt das Minus der Aktien der Credit Suisse nun rund 14 Prozent. Seit dem Jahreshoch von Ende Februar sind die Titel gar um 27 Prozent abgesackt.

Börsenkapitalisierung um gegen sechs Milliarden Franken geschrumpft

Innert zwei Wochen sei die Börsenkapitalisierung um gegen sechs Milliarden Franken geschrumpft, stellt die Morgan Stanley-Analystin Magdalena Stoklosa fest. Das sei deutlich mehr als der Verlust von 4,4 Milliarden, den die CS wegen dem Zusammenbruch von Archegos vermelden musste.

Swiss Market Index CS
Die Credit Suisse verabschiedet sich möglicherweise aus dem Swiss Market Index. - Keystone

Wie andere Beobachter auch wünscht sich die Morgan Stanley-Expertin eine baldige Klärung von offenen Fragen. So sei zum einen unklar, ob sich die Verluste wegen Archegos auch in das zweite Quartal hineinziehen würden.

Zum anderen erwarte sie weitere Informationen zur Abwicklung der «Greensill-Fonds». Hier sei ungewiss, ob die in den Medien zwischen 1 und 3 Milliarden geschätzten Verluste aus der Auflösung der mit Greensill Capital erstellten «Lieferketten-Finanzierungsfonds» von den Investoren getragen werden. Zuletzt hatten Medien berichtet, dass die Führung der Credit Suisse keine Absicht habe, ihre Kunden für Verluste zu entschädigen.

Credit Suisse wird neu aufgestellt

Allerdings drohen der Grossbank wohl wegen der Angelegenheit – neben Reputationsschäden – langwierige juristische Auseinandersetzungen. Klar ist auch: Die CS-Investment-Bank wird nach den hohen Verlusten und dem Abgang ihres Chefs Brian Chin neu aufgestellt.

Ungewiss ist des Weiteren die Zukunft der Asset Management-Sparte. Diese war nach der Affäre um die Greensill-Fonds aus der Vermögensverwaltungs-Einheit herausgelöst. Und unter die Leitung von Ulrich Körner gestellt worden. Gerüchteweise ist auch ein Verkauf der Einheit nicht ausgeschlossen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HedgefondsMorgan StanleyVerkaufFrankenAktie