In Deutschland will VW Diesel-Autos nachrüsten. Pläne für die Schweiz sind noch nicht bekannt. Für den Konsumentenschutz ist der Fall allerdings klar.
Der WLTP-Abgastest wird bei Volkswagen durchgeführt.
Der WLTP-Abgastest wird bei Volkswagen durchgeführt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Volkswagen hat sich in Deutschland auf eine Nachrüstung von älteren Diesel-Autos geeinigt.
  • Noch ist unklar, ob diese Fahrzeugtypen auch in der Schweiz nachgerüstet werden.

Gute Nachricht für Diesel-Fahrer: Volkswagen hat dem deutschen Bundesverkehrsminister versprochen, sich an einer Nachrüstung älterer Diesel-Fahrzeuge zu beteiligen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin «Spiegel». Demnach soll der grösste Autobauer 80 Prozent der Kosten übernehmen. Diese liegen bei rund 3000 Euro.

Weitere Details fehlen noch, die Meldung ist noch nicht offiziell bestätigt. Fakt ist: Baut Volkswagen ältere Diesel-Autos um, sinkt der Stickoxid-Ausstoss damit drastisch. Eine gute Nachricht für die Innenstädte, wo die Stickoxid-Grenzwerte regelmässig überschritten werden. Auch in der Schweiz. Das liegt auch an den Autos: Eine Studie der Nichtregierungsorganisation ICCT kommt zum Schluss, dass selbst Autos mit Euro-6-Dieselmotoren auf der Strasse die Grenzwerte für den Stickoxid-Ausstoss deutlich überschreiten.

Amag hat keine Infos

Doch profitieren auch Schweizer VW-Kunden vom Rückruf? Das steht noch in den Sternen. Importeurin Amag fehlen noch Infos: «Seitens der VW AG haben wir keine Informationen zu dieser Thematik – und entsprechend können wir keine Aussage zu einer allfälligen Schweizer Lösung machen», sagt Sprecher Dino Graf zu Nau.

Bei der Stiftung für Konsumentenschutz ist der Fall klar: «Grundsätzlich soll der Hersteller die Nachrüstung finanzieren», sagt Sprecher Alex von Hettlingen. «Und zwar vollständig.» Allerdings: Der Druck auf VW ist in der Schweiz geringer, da die Stickoxid-Grenzwerte weniger überschritten werden. Auch, weil in der Schweiz weniger Selbstzünder umherkurven als in Deutschland. «Eine entsprechende Forderung des Konsumentenschutzes wäre nicht realistisch. Wir konzentrieren unsere Kräfte momentan auf die Entschädigung der Wertverluste an die Betroffenen in der Schweiz, im Rahmen unseres Klageprojekts

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