Die Wettbewerbskommission (Weko) verbietet dem Uhrenhersteller Swatch ab Januar 2020 seine Uhrwerke ausserhalb der Swatch Group zu liefern.
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Der SMI erreicht immer neue Allzeit-Hochs, während die Swatch Group einen erneuten Schlag entgegennehmen muss. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Swatch hat Ärger mit der Wettbewerbskommission.
  • Der Uhrenhersteller will mechanische Uhrwerke nur noch an ausgewählte Kunden liefern.
  • Deshalb untersagt die Weko jegliche Lieferungen, welche nicht an KMUs gehen.

Die Wettbewerbskommission (Weko) will nicht, dass Swatch ab Januar ihre mechanischen Uhrwerke an ausgewählte Kunden ausserhalb der Swatch Group liefert. Bisher lieferte die Swatch-Tochter ETA an alle Uhrenhersteller.

Deshalb darf der Uhrenhersteller ab Januar vorläufig ausser an Kleinbetriebe gar keine Uhrwerke mehr an Kunden ausserhalb der Gruppe liefern. «Die Lieferungen werden aus faktischen Gründen vorläufig ausgesetzt», teilte die Weko am Donnerstag mit.

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Das Logo der Swatch-Tochter ETA. - keystone

Hintergrund ist eine Vereinbarung aus dem Jahr 2013. Weil ETA damals eine marktbeherrschende Position hatte, verpflichtete die Weko das Unternehmen dazu, an alle Uhrenanbieter zu liefern.

Konkurrenz soll sich etablieren

Gleichzeitig einigten sich der Uhrenhersteller und die Weko darauf, diese Lieferungen bis Ende 2019 zurückzufahren. Damit sich Konkurrenz etablieren kann. Die Belieferung von Kleinbetrieben war von der Regelung ausgenommen. Die Vereinbarung sollte Ende 2019 auslaufen.

Es gebe Anhaltspunkte, dass sich die Marktverhältnisse nicht so entwickelt hätten wie angenommen, schreibt die Weko nun. Abschliessend könne sie das aber erst im Sommer 2020 beurteilen.

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Nick Hayek zeigte sich den Auflagen der Weko gegenüber offen. (Symbolbild) - keystone

Swatch ist empört über den Entscheid der Weko

Der Uhrenhersteller reagierte empört auf den Weko-Entscheid. Der Markt habe sich grundlegend geändert. ETA sei nicht mehr Marktführer. Vielmehr stelle ein Konkurrent - Sellita - heute doppelt so viele Uhrwerke her wie ETA.

«Die Voraussetzungen für ein Lieferverbot sind nicht gegeben», so Swatch. Die Weko verdränge ETA damit faktisch vom Markt. Swatch bekräftigte, dass ETA seine Lieferungen fortsetzen wolle - allerdings nur an selbst ausgewählte Kunden. Der Uhrenhersteller behalte sich vor, Schadenersatz zu beanspruchen.

Die Swatch Group und ihre Kunden planten ihre Produktion zwölf Monate im Voraus. Bestellungen für das kommende Jahr seien bereits im Juni aufgegeben worden, hiess es vom Unternehmen. Ein Lieferstopp für 2020 keine zwei Wochen vor Jahresende zu verfügen, bringe viele Akteure der Branche in eine komplizierte Lage.

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