Im Zusammenhang mit dem Wilke-Skandal wurden weitere 1,6 Tonnen Fleisch sichergestellt. Die Behörden haben eine Vernichtung der Ware angeordnet.
Wilke
Im Zusammenhang mit keimbelasteten Wurstwaren von Wilke gab es drei Todesopfer. Die Fälle werden nun von der Staatsanwaltschaft Kassel geprüft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Weitere 1,6 Tonnen Grillfleisch wurden in Verbindung mit dem Wilke-Skandal sichergestellt.
  • Die Ware muss vernichtet werden.
  • Es ist unklar, ob die nun entdeckte Ware bereits an Endverbraucher gelangt ist.
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Im Zusammenhang mit dem Lebensmittelskandal um den Wursthersteller Wilke sind weitere 1,6 Tonnen Grillfleisch sichergestellt worden. Wie das Verbraucherschutzministerium in Wiesbaden am Freitag mitteilte, wurde die Vernichtung der Ware angeordnet. Entdeckt wurde das Fleisch offensichtlich durch eine anonyme Anzeige, die Medienberichten zufolge schon Mitte Oktober beim Regierungspräsidium Kassel einging.

Der Betrieb des Wurstherstellers Wilke im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg war Anfang Oktober von den Behörden geschlossen worden. Zuvor waren bereits im März in Produkten schädliche Bakterien, sogenannte Listerien, entdeckt worden. Das Robert-Koch-Institut bringt damit drei ältere Todesfälle in Verbindung. Ob die nun entdeckten Produkte tatsächlich von Wilke stammen, war zunächst unklar. Dies konnte aber den Behörden zufolge nicht ausgeschlossen werden.

Am Donnerstag hatte die hessische Verbraucherschutzministerin Priska Hinz (Grüne) eine Reform des Kontrollsystems angekündigt, um im Wilke-Skandal deutlich gewordene Schwachstellen zu beseitigen.

Foodwatch kritisiert Behörden

Kritik am Vorgehen der Behörden übte erneut die Verbraucherorganisation Foodwatch. «Am Donnerstag erklärt die hessische Verbraucherschutzministerin Priska Hinz noch: Der Wilke-Rückruf läuft gut, es dürfte keine Wilke-Ware mehr im Umlauf sein.

Keine 24 Stunden später erfährt die Öffentlichkeit: Hoppla, da waren vielleicht doch noch bis zu 1,6 Tonnen», erklärte deren Geschäftsführer Martin Rücker. Offensichtlich gebe es im Verbraucherschutzministerium einen «vollständigen Realitäts- und Kontrollverlust».

Foodwatch bemängelte zudem, es sei bisher unklar, ob die nun entdeckte Ware bereits an Endverbraucher gelangt sei und wenn, «wo war das, an welchen Verkaufsstellen». Ebenso fehle bisher eine öffentliche Warnung vor den Produkten. Foodwatch verwies auch auf weitere Unstimmigkeiten in früheren Fällen, in denen ebenfalls auf einen öffentlichen Rückruf von Wilke-Produkten verzichtet worden sei.

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