Wachstum bei deutschen Detailhändlern – Sorgen wegen Teuerung
Die deutschen Detailhändler konnten in der zweiten Jahreshälfte ihren Umsatz steigern. Die Teuerung ist eine Gefahr für die aktuell gute Konsumlaune.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Umsatz bei deutschen Detailhändlern konnte nach misslungenem Start gesteigert werden.
- Der anhaltende Energiepreisschub ist eine Gefahr für die aktuell gute Konsumlaune.
- Der Handelsverband Deutschland erwartet im Gesamtjahr 2021 ein Wachstum von 1,5 Prozent.
Die deutschen Detailhändler haben ihren Umsatz im August nach dem misslungenen Start in die zweite Jahreshälfte wieder steigern können. Ihre Einnahmen wuchsen um 1,2 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Inflationsbereinigt gab es ein Plus von 1,1 Prozent.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten hier mit einem etwas kräftigeren Wachstum von 1,5 Prozent gerechnet. Dies nachdem es im Juli noch einen deutlichen Rückgang von 4,5 Prozent gegeben hatte.
Normalmodus folgt nach Öffnungs-Euphorie
«Nach der Öffnungs-Euphorie scheint der Übergang in den Normalmodus erfolgt zu sein.» So kommentierte der Chefökonom des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger, die Entwicklung. Aufgrund des hohen Umsatzniveaus sei das unproblematisch, zumal die Arbeitslosigkeit beständig sinke.
«Der anhaltende Energiepreisschub ist eine Gefahr für die aktuell gute Konsumlaune», sagte der Experte zugleich. Die Inflationsrate liegt mit 4,1 Prozent so hoch wie seit 1993 nicht mehr, was an der Kaufkraft der Konsumenten nagt.
In den ersten acht Monaten wuchs der Umsatz um 3,2 Prozent. Inflationsbereinigt blieb ein Plus von 1,5 Prozent übrig. Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet im Gesamtjahr 2021 ein Wachstum von 1,5 Prozent auf dann 586 Milliarden Euro. Dies wenn keine weiteren Lockdowns folgen und die Infektionszahlen niedrig bleiben.