Der Volkswagen-Konzern will in den kommenden Jahren unter anderem mit dem Ausbau der Plattformstrategie möglichst früh wieder zu alter Gewinnstärke zurückfinden. Der Konzern strebe eine weitere Verbesserung der Profitabilität an, teilte VW am Dienstag mit.
VW Touran
Das Logo der Volkswagen AG. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangenes Jahr war die Rendite vor Zinsen und Steuern auf den Umsatz bezogen wegen der Corona-Krise auf 4,8 Prozent eingebrochen.

Dieses Jahr peilt das Management 5,0 bis 6,5 Prozent an.

Zum Fortschritt in den kommenden Jahren sollen auch weitere Kostensenkungen beitragen. Hardware, Software, Batterietechnik und Laden sowie Mobilitätsdienste aller Konzernmarken sollen künftig auf weitgehend einheitlichen technischen Grundlagen basieren. So sollen Grössenvorteile von Europas grösstem Autobauer besser genutzt werden und weitere Kosteneinsparungen zwischen den Marken möglich werden.

«Das gute Abschneiden im Krisenjahr 2020 gibt uns Rückenwind für die Beschleunigung unserer Transformation», sagte Vorstandschef Herbert Diess laut Mitteilung. In diesem Jahr will der Konzern zudem eine Million elektrifizierte Fahrzeuge ausliefern.

Der gesunkene Gewinn von Volkswagen hat 2020 auch das Gehalt von Diess etwas geschmälert. Der Topmanager erhielt - ohne Berücksichtigung von Rentenansprüchen - laut Vergütungsbericht rund 6,1 Millionen Euro, gut 900 000 Euro weniger als für das Vorjahr.

Das lag vor allem an einer deutlich geringeren variablen Komponente, in die unter anderem die Entwicklung des zuletzt von der Corona-Krise getrübten Geschäftsergebnisses einfliesst. Diese fiel um mehr als 2,2 Millionen Euro niedriger aus.

Die Volkswagen-Kernmarke VW Pkw hat es im vergangenen Jahr mit einem starken zweiten Halbjahr doch noch in die Gewinnzone geschafft. Vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen durch die Dieselaffäre wies der Konzern für die Marke am Dienstag einen Gewinn von 454 Millionen Euro aus.

Lange war unklar geblieben, ob die Wolfsburger hier noch den Schwung zurück in die schwarzen Zahlen schaffen. Nach dem ersten Halbjahr und den Einbrüchen in der Corona-Krise hatte die Marke mit dem VW-Logo einen operativen Verlust von 1,5 Milliarden Euro angehäuft. Das Management um Markenchef Ralf Brandstätter hatte sich aber kämpferisch gegeben, die Wende noch zu schaffen. Details stellt die Kernmarke am Mittwoch vor.

Im Vorjahresvergleich wird allerdings deutlich, wie das Geschäft unter Corona gelitten hat. Der Umsatz der Marke brach um ein knappes Fünftel auf 71,1 Milliarden Euro ein. Das bereinigte operative Ergebnis lag mit 454 Millionen Euro fast 90 Prozent unter dem Vorjahreswert von 3,8 Milliarden Euro. Die entsprechende Umsatzrendite sank von 4,3 auf 0,6 Prozent.

Bei Audi machte sich die Krise mit einem Umsatzrückgang von 10 Prozent auf 50 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnisrückgang von 40 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro ebenfalls bemerkbar. Gut weg kam Porsche, wo im Autogeschäft der Umsatz mit 26,1 Milliarden Euro stabil blieb und das operative Ergebnis nur um knapp 5 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro sank. Unter den Konzernmarken fuhren die leichten VW-Nutzfahrzeuge, Seat und der Lkw-Bauer MAN einen operativen Verlust ein.

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