Laut dem ABB-Verwaltungsrats-Präsidenten braucht es noch Monate, bis die Lieferketten wieder reibungslos funktionieren. Halbleiter werden Mangelware bleiben.
Nach Ansicht von ABB-Verwaltungsratspräsident Peter Voser muss ein Ruck durch die Gesellschaft und die Politik gehen, um lebenslanges Lernen zu ermöglichen. (Archivbild)
Nach Ansicht von ABB-Verwaltungsratspräsident Peter Voser muss ein Ruck durch die Gesellschaft und die Politik gehen, um lebenslanges Lernen zu ermöglichen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut ABB-Manager Voser dürften die Lieferprobleme bald langsam zurückgehen.
  • Halbleiter und andere Materialien werden aber auch im nächsten Jahr knapp sein.
  • In der Schweiz sei auch der Fachkräftemangel ein massives Problem.

Die Industrie leidet weltweit wegen der Corona-Pandemie unter Lieferproblemen. Nach Ansicht von Peter Voser, Verwaltungsratspräsident des Technologiekonzerns ABB, dürfte der Höhepunkt dieser Probleme aber überschritten sein.

Dennoch werde es noch Monate brauchen, bis die Lieferketten wieder reibungslos ineinandergriffen, sagte Voser in einem Interview mit dem «Blick». Zwar seien die Auftragsbücher der ABB so voll wie nie. Die Kunden müssten aber länger auf die ABB-Produkte warten.

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Das Logo des Industriekonzerns ABB. - Keystone

Nicht nur Halbleiter seien knapp, sondern auch diverse Materialien. Der Halbleitermangel werde wohl auch im kommenden Jahr andauern.

Europa stehe vor einer Re-Industrialisierung, die Konsumenten wünschten eine nachhaltige, lokale Produktion. Weil die Produkte gleichzeitig nicht teurer sein dürften als in Asien, automatisierten die Firmen noch schneller. Die Kosteneinsparungen ermöglichten kleine und nähere Produktionsstätten. Die Pandemie habe diesen Trend noch beschleunigt.

Voser: Hauptsitz der ABB bleibt in der Schweiz

Ein massives Problem sei der Mangel an Fachkräften, nicht nur bei den Spezialisten, sagte Voser weiter. Die meisten Lehrlinge schlössen die Ausbildung mit 25 Jahren ab. Die Welt funktioniere aber nicht mehr so. Die Technologie verändere sich schnell.

Die Arbeitskräfte seien daher gezwungen, sich alle 15 Jahre neu ausbilden zu lassen. Die Schulen seien dafür aber nicht ausgerüstet. Hier müsse ein Ruck durch die Gesellschaft und die Politik gehen. Im übrigen bleibe der Hauptsitz von ABB in der Schweiz, betonte Voser.

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