«Veganuary» zahlt sich für Schweizer Detailhändler aus

Der Januar ist bald durch und damit auch der «Veganuary». Die weltweite Kampagne – unterstützt von Promis – will Konsumenten animieren, sich für einen Monat vegan zu ernähren.

Zuerst wurde die Aktion 2014 in Grossbritannien ins Leben gerufen. Dieses Jahr wird der «Veganuary» zum ersten Mal bei uns beworben. Dahinter steckt die Vegane Gesellschaft Schweiz. Auf sozialen Netzwerken und im öffentlichen Verkehr hat der Verein Inserate geschaltet.

Auch der Detailhandel zieht mit. Migros hat via Alnatura den Fleischlos-Monat beworben, Coop versuchte mit veganen Aktionen, die Kundschaft zu überzeugen.

Und die Rechnung ging auf. Coop spürt diesen Januar gegenüber dem Vorjahresmonat einen klaren Anstieg in der Nachfrage. «Wir gehen davon aus, dass dieser Anstieg mitunter auf den ‹Veganuary› zurückzuführen ist», sagt Sprecherin Rebecca Veiga.

Auch Discounter Aldi spürte eine erhöhte Nachfrage an veganen Produkten. «Der Absatz einiger unserer veganen Artikel – zum Beispiel veganer Burger – war diesen Monat rund 30 Prozent höher als im Dezember 2019», so Sprecher Philippe Vetterli. Rivalin Lidl hat im Januar ebenso eine «erhöhte Nachfrage» an veganen Produkten bemerkt.

Zurückhaltender gibt sich die Migros. Laut Sprecherin Cristina Maurer Frank entwickeln sich vegane Artikel weiterhin sehr gut. «Man kann dies aber nicht speziell im Januar feststellen.» Und Discounter-Tochter Denner kann keine Angaben liefern, weil vegane Produkte nicht gesondert erfasst werden.

Das Geschäft mit veganen Produkten boomt. Entsprechend bauen die Detailhändler ständig ihr Sortiment aus. Coop führt aktuell rund 600 zertifizierte vegane Produkte, die Migros über 530.

Marktbeobachter sehen gerade bei veganen Fleischersatzprodukten ein riesiges Potenzial. Das Finanzunternehmen Barclays rechnet, dass Ersatzprodukte künftig zehn Prozent des Fleischmarktes einnehmen werden. Der weltweite Umsatz würde sich so von 14 Milliarden Dollar auf 140 Milliarden verzehnfachen.