Der Gewinn des Vakuumventilherstellers VAT ist im ersten Semester eingebrochen. Gleichzeitig gab das Unternehmen die Berufung eines neuen CEOs bekannt.
Bei VAT gibt es bald einen neuen CEO (Archivbild)
Bei VAT gibt es bald einen neuen CEO (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vakuumventil-Hersteller VAT hat seine Zahlen zum ersten Semester veröffentlicht.
  • Der Reingewinn brach um 43 Prozent ein.
  • Ebenfalls wurde der neue CEO bekannt gegeben.

Der Gewinn von VAT ist im ersten Semester eingebrochen. Eine Erholung in der Halbleiterindustrie erwartet das Unternehmen im weiteren Verlauf des Jahres.

In den ersten sechs Monaten des Jahres erwirtschaftete der Hersteller von Vakuumventilen einen Reingewinn von 84,2 Millionen Franken. Dies entspreche einem Rückgang um rund 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen aus dem St. Galler Rheintal am Donnerstag mit.

Auch der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA sank im ersten Semester stark auf 132,4 Millionen Franken (VJ 147,6 Mio.). Die entsprechende Marge kam wie bereits angekündigt, mit 29,2 Prozent leicht unter 30 Prozent zu liegen.

Im Vorjahr lag sie noch bei 35,0 Prozent. Der Rückgang spiegle den negativen Volumeneffekt wider, der nicht durch operative Massnamen wie etwa Produktions- und Kostenverbesserungen ausgeglichen worden konnte.

Nachfrage-Erholung im Verlauf des Jahres

Bereits Mitte Juli kündigte das Unternehmen vorab einen Umsatzrückgang im ersten Halbjahr um 17 Prozent auf 453,8 Millionen Franken an. Diesen, wie auch das Minus um mehr als die Hälfte beim Auftragseingang (291,7 Mio. Fr.), bestätigte das Unternehmen.

Hauptgrund für den Rückgang ist der zyklische Abschwung in der Halbleiterbranche, dem wichtigsten Standbein von VAT. Die Talsohle soll jedoch schon erreicht worden sein. Mit einer Erholung der Nachfrage rechnet VAT im weiteren Verlauf des Jahres.

Die Geschäftseinheit «Advanced Industries» dürfte derweil weiter wachsen. Dagegen verzeichne das Segment «Global Services» schwächere Marktbedingungen aufgrund der geringeren Nachfrage im Halbleitergeschäft. Dadurch würden die Vorteile der grösseren installierten Basis neutralisiert, heisst es weiter.

Die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt das VAT-Management. Demnach sollen Umsatz, EBITDA, EBITDA-Marge, Nettogewinn und freier Cashflow unter den Vorjahreswerten zu liegen kommen. Die EBITDA-Marge dürfte dabei knapp unter dem Zielkorridor von 32 bis 37 Prozent bleiben, wie es hiess.

Für das kommende dritte Quartal gibt VAT eine Umsatzprognose in der Spanne von 190 bis 220 Millionen Franken aus.

Urs Gantner wird neuer CEO bei VAT

Gleichzeitig gab das Unternehmen die Berufung eines neuen CEOs bekannt. Urs Gantner wird das Amt beim Hersteller von Vakuumventilen am 1. Januar 2024 antreten, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Gantner folgt damit auf Mike Allison, der bereits im Februar dieses Jahres seinen Rücktritt zum Ende des Geschäftsjahres angekündigt hatte. Allison führt das Unternehmen seit rund sechs Jahren an.

Gantner wiederum ist bereits seit knapp 20 Jahren bei VAT tätigt. Er startete seine Karriere als Produktmanager und stieg dann im Unternehmen auf. Seit 2015 leitet er den zentralen Halbleiterbereich. Unter Gantners Führung habe sich das Halbleitergeschäft mehr als verdoppelt.

Zudem habe er die Organisationsstruktur und die Performance verbessert. Er habe auch auch den Auf- und Ausbau des VAT-Produktionsstandorts in Malaysia entscheidend mit verantwortet. Im August 2022 wurde er als Executive Vice-President der Semiconductor Solutions Group in die Geschäftsleitung von VAT berufen.

Er sei der perfekte Nachfolger für Allison, liess sich Verwaltungsratspräsident Martin Komischke in der Mitteilung zitieren. Dieser habe VAT als CEO massgeblich geprägt und das Unternehmen in die heutige «Pole Position» gebracht. Und: «Dass wir seine Nachfolge aus den eigenen Reihen besetzen konnten, spricht für die hohe Qualifikation unserer Mitarbeitenden.»

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