In der neuen Woche könnten sich die Zwischenwahlen in den USA als zusätzliche Belastung für die Erholung des Dax erweisen.
Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve (Fed), sorgte für Verunsicherung an Börsen.
Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve (Fed), sorgte für Verunsicherung an Börsen. - Patrick Semansky/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Ende gewann das Börsenbarometer nach zwei schwachen Handelstagen 2,51 Prozent auf 13.459,85 Punkte.

Der deutsche Leitindex war am Freitagnachmittag kurz über die Marke von 13.500 Punkten geklettert und hatte damit den höchsten Stand seit Mitte September erreicht.

Am Ende gewann das Börsenbarometer nach zwei schwachen Handelstagen 2,51 Prozent auf 13.459,85 Punkte. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 1,63 Prozent. Der MDax der mittelgrossen Werte zog am Freitag um 2,43 Prozent auf 23.811,57 Zähler an.

Nachdem zuletzt US-Notenbankchef Jerome Powell mit der Aussage für Verunsicherung gesorgt hatte, dass kein Ende der Zinserhöhungen in Sicht sei, könnte nun «das Ergebnis der US-Kongresswahlen die Kapitalmärkte in Bewegung halten», schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Das Ringen der Notenbanken gegen Inflation

Die Anleger dürften auch die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen im ägyptischen Badeort Scharm El Scheich im Blick behalten, die am Sonntag beginnt. Dort beraten knapp 200 Staaten zwei Wochen lang darüber, wie der Kampf gegen die Erderhitzung beschleunigt werden kann. Erwartet werden am Montag und Dienstag Dutzende Staats- und Regierungschefs, die sich in kurzen Statements an die Klimakonferenz wenden. Deren Aussagen könnten die Aktien von Anbietern Alternativer Energien bewegen.

Auch das Ringen der Notenbanken gegen die hohe Inflation bleibt im Blick. So wird am Donnerstag die Frage beantwortet, ob sich in den USA die Teuerung im Oktober tatsächlich weiter wie von Analysten erwartet abgeschwächt hat. Falls nicht, könnten die Spekulationen über ein schärferes Vorgehen der Währungshüter wieder neu aufflammen.

Zuversichtlicher ist Andreas Weiss, Leiter Aktien bei der Münchener Vermögensverwaltung Huber, Reuss und Kollegen. Der jüngste Rücksetzer an der Börse nach den Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell könnte Ausgangspunkt für eine erfreuliche Kursentwicklung in der neuen Woche sein. Denn die bedeutsamen Belastungsfaktoren für das laufende Aktienjahr sollten inzwischen grösstenteils eingepreist sein, falls nicht noch Unerwartetes geschieht. Zudem erschienen die Unternehmensprognosen für das Gesamtjahr 2022 unabhängig von der Entwicklung der letzten beiden Monate des Kalenderjahres gut erreichbar.

Bayer und Henkel nennen Zahlen

Etwas skeptischer äusserte sich Analyst Markus Wallner von der Commerzbank: «Die bereits vorliegenden Berichte zum dritten Quartal zeigen teilweise grosse Qualitätsunterschiede bei den Ergebnissen der deutschen Unternehmen.»

In der neuen Woche wird eine ganze Reihe von Unternehmen aus den hinteren Börsenligen über ihr Abschneiden im abgelaufenen Quartal berichten. Daneben stehen auch einige Konzerne aus dem Leitindex Dax mit ihren Bilanzen im Fokus. Dann wird sich zeigen, ob die frischen Geschäftszahlen unter dem Strich eher für gute Laune oder für Trübsal am Aktienmarkt sorgen.

Am Dienstag präsentieren der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer sowie der Konsumgüterhersteller Henkel ihre Zahlen. Zur Wochenmitte folgen der Medizintechnikhersteller Siemens Healthineers und der Energiekonzern Eon. Am Donnerstag richtet sich die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Deutsche Telekom, den Versicherer Allianz, den Energiekonzern RWE sowie den Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA.

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