Riesenverlust trotz guter Geschäfte: Die US-Steuerreform dürfte dem Software-Riesen Microsoft dauerhaft nutzen, sie sorgt zunächst aber für eine enorme Abschreibung. Ansonsten läuft es rund - vor allem die Cloud-Dienste mit Anwendungen und Speicherplatz im Internet boomen.
Die Quartalszahlen von Microsoft übertrafen die Erwartungen.
Die Quartalszahlen von Microsoft übertrafen die Erwartungen. - Dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Steuerreform sorgt bei Microsoft für eine enorme Abschreibung.
  • Unter dem Strich stand im Geschäftsquartal bis Ende Dezember ein Verlust in Höhe von 6,3 Milliarden Dollar.
  • Ansonsten läuft es rund: Der Umsatz legte um zwölf Prozent auf 28,9 Milliarden Dollar zu.

Ein brummendes Cloud-Geschäft hat Microsoft zu Jahresende deutlich mehr Umsatz beschert, eine hohe Abschreibung wegen der US-Steuerreform riss jedoch ein tiefes Loch in die Bilanz. Unter dem Strich stand im Geschäftsquartal bis Ende Dezember ein Verlust in Höhe von 6,3 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch einen Überschuss in etwa gleicher Grössenordnung gegeben.

Der hohe Fehlbetrag erklärt sich durch die US-Steuerreform, von der Microsoft zwar auf längere Sicht profitieren dürfte, die jedoch zunächst eine Mega-Abschreibung von 13,8 Milliarden Dollar verursachte. Grund dürfte vor allem eine Abgabe auf im Ausland geparktes Firmenvermögen sein. Bei der Einmalbelastung handelt es sich aber um einen Bilanzeffekt, der das Geschäft nicht hemmt. So stieg der operative Gewinn um zehn Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar.

Dass es im Tagesgeschäft zuletzt rund lief, zeigt auch der Umsatz: Die Erlöse legten um zwölf Prozent auf 28,9 Milliarden Dollar zu. Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Microsofts Wachstumstreiber bleibt das Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet, hier gab es ein Umsatzplus von 56 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar. Die Cloud-Plattform für Unternehmen, Azure, legte sogar um 98 Prozent zu. Damit steigt der Druck auf den Marktführer Amazon Web Services.

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