Die globale Krise und der gesättigte Öl-Markt setzten den Unternehmen zu. Die US-Ölkonzerne Exxon und Chevron rutschen in die roten Zahlen.
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ExxonMobil ist ein US-Amerikanischer Ölproduzent. - AFP/Archiv
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Exxon Mobil und Chevron machen Verluste - AFP/Archiv

Chevron musste viele Mitarbeiter entlassen

Der zweitgrösste US-Ölmulti Chevron verlor im Vierteljahr 8,3 Milliarden Dollar. Damit lieferte der Konzern das schwächste Ergebnis seit Jahrzehnten. Im Vorjahreszeitraum hatte Chevron noch 4,3 Milliarden Dollar verdient.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die beiden US-Ölriesen Exxon Mobil und Chevron schrieben rote Zahlen.
  • Grund dafür ist die globale Krise und das Überangebot an Öl.
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Ein Auto fährt vor eine Tankstelle von Chevron. - dpa

Die beiden grössten US-Ölmultis ExxonMobil und Chevron sind im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen geraten. Der globale Konjunktureinbruch wegen der Corona-Pandemie liess die Nachfrage und die Preise am ohnehin schon schwächelnden Ölmarkt weiter sinken. Das brachte die Branchenriesen stark unter Druck. Auch die internationale Konkurrenz hat grosse Schwierigkeiten.

Die Folgen der Pandemie hätten die Nachfrage und die Preise an den Rohstoffmärkten stark gedrückt, sagte Chevron-Chef Michael Wirth. Der Umsatz brach um 65 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar ein. Zudem fielen nach einer Kündigungswelle hohe Kosten für Abfindungen und milliardenschwere Abschreibungen auf Öl- und Gasanlagen an. Das Geschäft im Krisenland Venezuela wurde komplett abgeschrieben.

Der US-Marktführer Exxon rutschte in den drei Monaten bis Ende Juni mit 1,1 Milliarden Dollar in die Verlustzone. Das teilte der Konzern am Freitag mit. Vor einem Jahr hatte Exxon noch 3,1 Milliarden Dollar verdient. Die Erlöse sanken um gut 50 Prozent auf 32,6 Milliarden Dollar.

Ölkonzerne leiden international

Das erste Mal rote Zahlen am Ende vom Quartal

Die Leiden der US-Schwergewichte sind im internationalen Vergleich keine Ausnahme. Der französische Ölkonzern Total hatte am Donnerstag einen Verlust von 8,4 Milliarden Dollar für das zweite Quartal gemeldet. Bei Shell belief sich der Fehlbetrag wegen hoher Abschreibungen sogar auf 18,1 Milliarden Dollar. BP will seine Quartalszahlen erst im August veröffentlichen.

Exxon hatte bereits im ersten Quartal einen hohen Verlust erlitten. Es war das erste Mal seit der Fusion mit Mobil Oil 1999, dass Exxon ein Vierteljahr mit einem Minus abschloss. Nun kam mit den ersten zwei Quartalen mit roten Zahlen in Folge eine weitere unerfreuliche historische Premiere hinzu.

«Die globale Pandemie und das Überangebot (an Öl) haben unsere Ergebnisse im zweiten Quartal stark belastet», erklärte Exxon-Chef Darren Woods. Das Unternehmen stemme sich mit Sparmassnahmen gegen die Krise und mache dabei gute Fortschritte. «Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Kostensenkungsziele 2020 erreichen oder übertreffen».

Im Gegensatz zu einigen Wettbewerbern verzichtete Exxon diesmal zumindest auf hohe Abschreibungen. So hielt sich der Quartalsverlust noch halbwegs im Rahmen.

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