Umweltverbände solidarisieren sich mit Bündnis von IAA-Demonstranten
Mehrere Umweltverbände haben sich mit dem Aktionsbündnis «Sand im Getriebe» solidarisiert, das für Freitag und Samstag zu einer «Massenaktion zivilen Ungehorsams» anlässlich der diesjährigen Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in München aufgerufen hat.

«Der Verkehrssektor in Deutschland ist massgeblich daran beteiligt, die Klimakrise zu verschärfen», heisst es in der Solidaritätserklärung. Der Protest richte sich nicht gegen einzelne Autofahrer, «sondern gegen die IAA als symbolträchtigen Ort», betonten die unterzeichnenden Organisationen.
Zu den Unterzeichner gehören Umweltorganisationen wie Attac, BUND, Campact, die Deutsche Umwelthilfe, NaturFreunde, Robin Wood sowie der VCD. Ein Teil dieser Organisationen hatte gemeinsam mit dem Aktionsbündnis «Aussteigen» ebenfalls zu Demonstrationen am Samstag aufgerufen. Die IAA sei ein Ort, an dem sich Politik und Wirtschaft träfen, «um ihr Image aufzupolieren, während sie sich einer klimagerechten Verkehrswende in den Weg stellen», kritisierten die Organisationen.
Sie seien «erschüttert über die Tatenlosigkeit der Bundesregierung», hiess es in der Solidaritätserklärung weiter. Angesichts der drohenden Klimakatastrophe sei es nachvollziehbar, wenn sich Menschen zum zivilen Ungehorsam gezwungen sähen. Die Unterzeichner betonten, dass das Aktionsbündnis «Sand im Getriebe» die Zerstörung von Infrastruktur und die Gefährdung von Menschen ausschliesse.
Am Dienstag war es anlässlich der offiziellen Eröffnung der IAA zu Protesten gekommen, Umweltaktivisten seilten sich von mehreren Autobahnbrücken im Münchner Umland ab und brachten den Verkehr zum Erliegen. Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, bezeichnete die Proteste am Donnerstag als «bedauerlich». «Es gab schwierige Situationen mit Rettungseinsätzen, die durch die Blockaden der Autobahnen kamen», sagte Müller. Sie forderte die Demonstranten zum Dialog auf. «Demonstration ja, Diskurs ja, aber Gewalt gegen Sachen und Nötigung ist, glaube ich, nicht der richtige Weg», sagte Müller weiter.