Das Umweltbundesamt (UBA) unterstützt den Plan deutscher Brauereien, das Pfand auf Bierflaschen und -kästen zu erhöhen.
Der Pfand auf Bügelflaschen beträgt 15 Cent
Der Pfand auf Bügelflaschen beträgt 15 Cent - dpa/dpa/picture-alliance

Das Wichtigste in Kürze

  • Höhere Rücklaufquote soll Brauer und Umwelt entlasten.
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Umweltpolitisch hält die Behörde den Vorstoss für sinnvoll, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Dienstag berichteten. «Wenn Flaschen möglichst oft wieder befüllt werden, ist das ein Vorbild für Abfallvermeidung», erklärte demnach das UBA. Brauereien sehen ausserdem gerade im Neukauf von Bierkästen eine finanzielle Belastung.

Durch ein höheres Pfand hätten die Kunden «einen Anreiz, Flaschen und Kästen zügig zurückbringen», sagte der Verpackungsexperte des Umweltbundesamtes, Gerhard Kotschik, den Funke-Zeitungen. «Die Getränkehersteller und der Handel müssen überlegen, mit welchen Pfandbeträgen sie hohe Rücklaufquoten sicherstellen.» Das Pfand auf Mehrwegflaschen und -kästen sei seit vielen Jahren nicht erhöht worden.

Schätzungen zufolge sind in Deutschland zwischen drei und vier Milliarden Bierflaschen und etwa 200 Millionen Bierkästen im Umlauf. Das Pfand auf gewöhnliche Bierflaschen beträgt derzeit acht Cent, für Flaschen mit Bügelverschluss sind es 15 Cent und für leere Kästen 1,50 Euro.

Dass manche Privat- und Grosskunden ihr Pfandgut offenbar trotzdem nicht zurückbringen, schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Konto der Brauer. Sie beklagen besonders im Sommer Engpässe bei Bierkästen. Der Bundesverband privater Brauereien fordert darum eine Pfanderhöhung um mindestens das Doppelte.

«Die Forderung der Privatbrauereien ist ein Hilfeschrei, den die Bundesregierung sehr ernst nehmen muss», sagte die umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Bettina Hoffmann, der Funke Mediengruppe. Sie forderte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf, «jetzt einen Mehrweg-Gipfel einzuberufen».

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