Die UBS-Aktie erlebt einen drastischen Kursverlust. Der Auslöser: ein Bericht des Bundesrats zur Bankenstabilität.
UBS Filialen
Die UBS-Aktie verzeichnet einen deutlichen Kursrückgang aufgrund eines Berichts des Bundesrats zur Bankenstabilität. (Archivbild) - keystone

Die Aktien der UBS stehen am heutigen Handelstag stark unter Druck. Grund hierfür ist die Publikation des Bundesratsberichts zur Bankenstabilität und den damit verbundenen «Too big to fail»-Regulierungen. Vor allem die Unsicherheiten, wie sich die neuen Regeln auf die Geschäfte der letzte verliebenden Grossbank der Schweiz auswirken werden, belasteten die Aktien. Die höher als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten aus den USA verstärkten in der Folge den Abwärtsdruck noch zusätzlich.

Mit der Publikation des Bundesratsberichts zur Bankenstabilität um 14.15 Uhr am (heutigen) Mittwoch ging es mit den Papieren der UBS steil bergab. Nach einem Tagesplus von rund 0,8 Prozent rutschten sie bis fast vier Prozent in den Keller. Um 16 Uhr haben sich die Papiere wieder ein wenig erholt, stehen aber immer noch 2,7 tiefer.

Märkte brauchen Zeit

Betrachtet man die Entwicklung der UBS-Aktie jedoch auf längere Sicht, so relativiert sich das Minus etwas. Im Vergleich zu vor einem Jahr haben die Papiere der UBS fast 50 Prozent an Wert gewonnen. Sie zählten damit zu den stärksten Titeln im SMI.

Das deutliche Minus am heutigen Tag erklärt sich vor allem mit der Komplexität der Materie, sagte Vontobel-Bankenexperte Andreas Venditti gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. So brauchten die Märkte Zeit, den fast 400 Seiten starken Bericht vom Bundesrat im Detail zu durchdringen.

Märkte verunsichert: Was bedeutet das für die UBS?

Die dadurch hervorgerufenen Unklarheiten, was die vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen nun konkret für die UBS bedeuten werden, habe die Märkte verunsichert, so Venditti weiter. Auch andere Marktbeobachter zeigten sich vom Umfang der Bundesratspublikation überfordert. Die Grundstimmung war jedoch, dass die Stossrichtung des Bundesrats in die richtige Richtung geht.

So seien die von ihm geforderten höheren Eigenmittel für das Mutterhaus auch schon so erwartet worden. Bemängelt wird von den Analysten dagegen, dass viele Aussagen des Bundesrats noch eher vage gehalten sind. Daher müsse der künftige parlamentarische Prozess abgewartet werden, wenn es um die konkrete Ausgestaltung der neuen Regeln geht, so ein Analyst weiter. Auch wolle der Bundesrat noch die Ergebnisse der laufenden Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) berücksichtigen.

Auswirkungen auf weitere Bankentitel

Neben ihr tragen noch Postfinance und Raiffeisen dieses Label sowie Zürcher Kantonalbank. Auch andere Bankenwerte wurden im Sog der Bundesratsentscheidung mit nach unten gezogen. So büssten etwa die Papiere der Bank Julius Bär 2,6 Prozent ein.

Ob sich die Entscheidung nachhaltig negativ auf die Aktien der UBS auswirken wird, dazu wollte sich noch kein Analyst konkret äussern. Dafür seien die Unsicherheiten und auch das Wissen um die Auswirkungen noch zu gross. Auch die UBS wollte sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu dem Bericht äussern. Nach dem Verschwinden der Credit Suisse ist die UBS die letzte noch an der Börse kotierte systemrelevante Bank der Schweiz.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ZKBCredit SuissePostfinanceRaiffeisenJulius BärBundesratVontobelAktieUBS