Seit heute ist der Taxi-Dienstleister Uber in Bern tätig. Das Unternehmen arbeitet nur mit Taxiunternehmen zusammen – wegen einer lokalen Regelung.
Uber Bern Coronavirus
Uber ist in fast allen grossen Schweizer Städten tätig. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Donnerstag ist Uber in Bern tätig. Es ist die 9. Schweizer Stadt.
  • Unia wirft dem Unternehmen vor, Preisdumping zu betreiben.

Darüber gemunkelt wurde schon länger, jetzt macht Uber Nägel mit Köpfen. Der Fahrtenvermittler ist neu in Bern verfügbar. Es ist die neunte Schweizer Stadt, in welcher das US-Unternehmen seine Dienste anbietet.

Im Gegensatz zu Zürich, Genf, Basel und Co. – wo jeder mit einer Lizenz zum berufsmässigen Personentransport für Uber fahren kann – arbeitet das Unternehmen in Bern nur mit lokalen Taxis zusammen. Grund sind lokale Regeln.

Zum Start arbeitet Uber nur mit unabhängigen Taxifahrern zusammen. «Zukünftig sind wir aber auch offen für die Zusammenarbeit mit grösseren lokalen Taxiunternehmern», erklärt eine Uber-Sprecherin. Dadurch könnten diese ihre Auslastung erhöhen, neue Kunden gewinnen und mehr Umsatz zu erzielen.

Uber
Uber-Taxis werden via App organisiert. - dpa

Die Preise definiert auch in Bern Uber selbst. «Diese werden im Durchschnitt unter denen liegen, welche die städtischen Taxis bisher verrechnet haben.» Die Berechnung ist dynamisch und erfolgt schweizweit gleich. Grundsätzlich gilt: Steigt die Nachfrage, ziehen die Preise an.

Unia wirft Uber Preisdumping vor

Die Gewerkschaft Unia wirft Uber seit Jahren vor, Preisdumping zu betreiben und die Fahrer als «Scheinselbstständige» zu beschäftigen. Grund: Wer für Uber fährt, wird nicht angestellt. Die Preise werden aber vom US-Konzern diktiert. Mehrere Schweizer Behörden stufen Uber darum als Arbeitgeber ein.

Auch wenn Uber in Bern nur lizenzierte Taxifahrer zulässt – die Kritik der Unia ändert sich nicht, wie Sprecher Philipp Zimmermann erklärt: «Sie müssen ihre Chauffeure anstellen, fair entlöhnen und bei den Unfall- und Sozialversicherungen anmelden.»

unia
Haben keine Freude an Uber: Taxifahrer, die sich im Gegensatz zur online vermitteltenden Konkurrenz an allerlei Regeln halten müssen. - Keystone

Dagegen wehrt sich das Unternehmen mit Händen und Füssen. Jüngst kündigte Schweiz-Chef Steve Salom an, schlimmstenfalls bis vor Bundesgericht gehen zu wollen.

2018 hat Uber elf Milliarden Dollar umgesetzt. Wie gut das Geschäft in der Schweiz läuft, gibt der Konzern nicht bekannt. Vergangenen Herbst verzeichnete die Taxi-App hierzulande rund 400'000 Nutzer.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

UniaGewerkschaftBundesgerichtDollarHerbstUberTaxi