Der Rohstoffkonzern Trafigura ist Opfer eines Betrugsfalls geworden. Von Trafigura gekaufte Ladungen enthielten nicht das versprochene Industriemetall Nickel. Nun droht ein Riesenverlust von über einer halben Milliarde US-Dollar.
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Der Ölhandelskonzenr Trafigura. - sda - KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Hinter dem Betrug stehe offenbar eine Gruppe von Unternehmen, die von Prateek Gupta, einem indischen Geschäftsmann, kontrolliert werden, erklärte Trafigura am Donnerstag in einem Communiqué. Darunter seien die Firma TMT Metals und Unternehmen im Besitz der Rohstoff-Gruppe UD Trading.

Seit Dezember 2022 sei ein kleiner Teil der Lieferungen dieser Unternehmen kontrolliert worden und man habe festgestellt, dass sie entgegen den Erwartungen kein Nickel enthielten, berichtete Trafigura. Der Grossteil der Sendungen befinde sich noch immer im Transit und warte auf weitere Kontrollen. Trafigura seinerseits habe rechtliche Schritte gegen Gupta und die beteiligten Unternehmen eingeleitet.

Der Rohstoffkonzern nimmt in der Folge einen Abschreiber über 577 Millionen US-Dollar vor, der in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres verbucht wird. Mit diesem Betrag sei das «maximale Verlustrisiko» in diesem Betrugsfall abgedeckt. Trotzdem erwartet das Unternehmen im ersten Semester 2023 einen höheren Nettogewinn als im Vorjahr.

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