Eric Fyrwald wurde vor fünf Jahren zum Chef des Agrarkonzerns Syngenta berufen. Seit Bildung der Syngenta Group in 2020 ist er der mächtigste Agro-Manager.
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Das Logo von Syngenta auf einem Schild. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Syngenta-CEO Eric Frywald will mit seinem Unternehmen an die Börse.
  • Trotz wackligem Rahmenabkommen bekennt er sich zum Standort Schweiz.

Eric Fyrwald wurde vor fünf Jahren zum Chef des Agrarkonzerns Syngenta berufen. Seit Bildung der Syngenta Group in 2020 ist er der mächtigste Agro-Manager der Welt. Sein Unternehmen wird schon bald für einen Börsengang bereit sein. Und er bekannte sich zum Standort Schweiz – trotz wackligem Rahmenabkommen.

Starkes Wachstum im ersten Quartal

«Wir machen sehr gute Fortschritte, um fit für eine Rückkehr an die Börse zu sein», sagte Fyrwald am Donnerstag im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. «Die Dinge gehen in die richtige Richtung», sagte er.

Syngenta hatte davor für das erste Quartal 2021 ein starkes Wachstum von 20 Prozent mitgeteilt. Besonders stolz ist Fyrwald auf den Umstand, dass dieses grösstenteils durch nachhaltige Angebote erzielt worden sei. Auf diese Art helfe Syngenta den Landwirten, mit dem Klimawandel umzugehen «und eine Lösung für ihn zu sein».

Die Syngenta AG war bis zur Übernahme durch Chemchina im Jahre 2017 an der Schweizer Börse kotiert. Die Gruppe ist seit dem Zusammenschluss mit der israelischen Adama und den Agrargeschäften von Sinochem nun deutlich grösser. Ziel bleibe, bis Mitte 2022 an die Börse zu gehen. «Wenn es früher klappt - umso besser», sagte der Manager. Aufgrund der Dynamik in der Landwirtschaft bestehe ein grosses Interesse am Unternehmen.

Rahmenabkommen ändert nichts am Versprechen

Dem Standort Schweiz wird Syngenta aber treu bleiben. Das Unternehmen habe seit 257 Jahren seinen Hauptsitz in der Schweiz. «Und wir planen, unseren Hauptsitz auch für die nächsten 257 Jahre in der Schweiz zu haben,» sagte der 61-jährige Amerikaner mit norwegischen Wurzeln.

Auch das in der Schwebe stehende Rahmenabkommen der Schweiz mit der EU ändert nichts an diesem Versprechen. «Ich kann mir kein Szenario vorstellen, in dem die Schweiz ein weniger attraktiver Standort für unseren Hauptsitz werden könnte», sagte Fyrwald.

Der Syngenta-Chef äusserte sich auch zu den beiden Volksabstimmungen «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide», über die die Stimmberechtigten am 13. Juni befinden werden.

Syngenta als Problemlöser?

Er verstehe das Bedürfnis nach einer sauberen Umwelt und anerkenne die «existenzielle Bedrohung» durch den Klimawandel, die es anzugehen gelte. Der Syngenta-Manager verweist jedoch gleichzeitig auf die Herausforderung, genug bezahlbare Nahrung zu produzieren. Ein «Ja» an der Urne führe nur dazu, dass viel mehr Lebensmittel in die Schweiz importiert werden.

«Nimmt man den Landwirten die Pestizide weg, dann geht die Nahrungsmittelproduktion um mindestens 40 Prozent zurück», warnte Fyrwald. Über die Schweiz hinaus gedacht würde ein Verbot von Pestiziden dazu führen, dass nicht alle Menschen auf dem Planeten genug zu essen haben.

Fyrwald sieht sein Unternehmen nicht als Ursache des Problems, sondern als potentieller Problemlöser. «Moderne und gezielt eingesetzte Pflanzenschutzmittel sind wichtig, weil sie Landwirten helfen, sich an den Klimawandel anzupassen und diesen abzuschwächen».

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