Die neuen Tarifbedingungen der Swisscom verärgerten viele Kunden. Nun rechtfertigte sich die Spitze des Telekomm-Unternehmens.
Mario Rossi, Finanzchef der Swisscom, spricht an der Bilanzpressekonferenz.
Mario Rossi, Finanzchef der Swisscom, spricht an der Bilanzpressekonferenz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Swisscom verteidigt seine Preiserhöhungen bei Abos.
  • Diese seien nötig, weil Swisscom viel in Infrastruktur investiere.

Die Swisscom verteidigt ihre Tarifänderungen, für die sie in den letzten Tagen zum Teil harsch kritisiert wurde. «Man darf bei aller Kritik auch nicht vergessen, dass die Tarife in den letzten zehn Jahren um rund 50 Prozent gesunken sind», sagte Finanzchef Mario Rossi im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. «Zugleich investieren wir massiv in die Infrastruktur und bieten immer mehr.»

In der Folge seien nun die Produkte und das Preisgefüge unter die Lupe genommen worden. «Wir erhöhen bei einzelnen Abos die Bandbreite und zugleich auch etwas den Preis», so Rossi. «Aber der Kunde kann sagen, wenn er das nicht will.» Auf die Frage, ob solche Preiserhöhungen nun zur Strategie zählten und regelmässig erfolgten, meinte er: «Nein, sicher nicht.»

Zufrieden ist der Finanzchef mit dem kürzlichen Entscheid der zuständigen Nationalratskommission, den Glasfaserzugang nicht zu regulieren. «Es ist nicht nötig, diesen Bereich zu regulieren.» Als Beleg dafür nannte er die kürzliche Vertragsverlängerung mit dem Konkurrenten Sunrise zur Nutzung der Swisscom-Glasfasern. Sunrise könne «damit offensichtlich den Kunden auch attraktive Angebote offerieren».

Die gleiche Kommission verzichtete auch auf ein Verbot von zeitversetztem Fernsehen – zur Freude der Schweizer TV-Marktführerin Swisscom. «Der Konsument schätzt die Möglichkeit, zeitversetzt TV schauen zu können», so Rossi. Die Klagen der TV-Stationen verstehe er nicht. Denn die Replay-Abgeltungen seien in den letzten Jahren gestiegen. Und auch die TV-Werbeeinnahmen hätten seit der Einführung von Replay-TV zugenommen.

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